Eklat um Heinzl
Keszler: "Möchte niemanden ausgrenzen!"
29.04.2009
"Hi Society" nicht dabei: Video - Was Keszler & Heinzl dazu sagen!
Weil Gery Keszler mit der vorjährigen Berichterstattung über den Life Ball 2008 in der ATV Sendung "Hi Society" unzufrieden war, verwehrt er dem TV-Society Magazin mit Dominic Heinzl heuer die Akkreditierung, wie der TV-Sender ATV mitteilte. Gery Keszler wehrt sich gegen den Vorwurf, Heinzl auszugrenzen: "Toleranz war und ist eines der zentralen Anliegen des Life Balls."
Kritik
Für Gery Keszler hagelte es deswegen schon vor dem Hotel Le Méridien, in dem am Mittwochvormittag die Life-Ball-Pressekonferenz stattfand, Kritik. Er gab an, beschimpft worden zu sein, nachdem Dominic Heinzl vor dem Einganz Flyer verteilt hatte.
Der Grund für den Eklat ist ein "patscherter Sager": Niki Lauda sprach in "Hi Society" über ungeschützten Sex hinter dem Rathaus. Doch eine zentrales Thema der Veranstaltung ist Safer Sex.
Der ehemalige Formel-1-Weltmeister unterstellte einigen Besuchern Scheinmoral. Er habe ein Bild gezeichet, wo sich am Life Ball "50 Prozent HIV-infizierte auf die anderen stürzen und jeder mit einer HIV-Infektion nach Hause geht", meinte Keszler.
Von den 100 Minuten über den Life Ball waren 98 Minuten positiv", sagte Heinzl. Zudem könne man ihn nicht für das Zitat eines Interviewten verantwortlich machen. "Soll er Niki Lauda ausladen", meinte der Society-Reporter. Der wahre Grund für die Maßnahme seien "persönliche Animositäten".
Willkürakt?
Die Geschäftsführung von ATV sieht hinter "Gery Keszlers eigenmächtiger Entscheidung" einen Willkürakt gegen die Medienfreiheit. Immerhin habe "Hi Society" im letzten Jahr acht Wochen lang Vorberichterstattung betrieben und ein 50-minütiges Special ausgestrahlt. Auch vom Life Ball sendete der Sender 2008. Zusätzlich spendete ATV im Vorjahr 20.000 Euro.
"Gery Keszler suggeriert mit seiner Haltung, dass ihm persönliche Animositäten wichtiger sind als der Charity-Gedanke seiner Veranstaltung", empört sich Dominic Heinzl. Auch seinen Sponsoren entziehe der Life Ball-Organisator so eine wesentliche Plattform.
Ausgrenzung
Es sei besonders schlimm, dass jemand, der immer gegen Ausgrenzung gekämpft hat, jetzt jemanden ausgrenzt, weil er kritische Fragen stellt, erklärte Dominic Heinzl gegenüber oe24.at.
Dass ausgerechnet auf einem Fest der Toleranz ein Medium ausgegrenzt wird, sei eine Notmaßnahme. "Alles für die Pressefreiheit", betonte Keszler. Diese Berichterstattung würde dem Organisator zufolge aber nicht nur "Öl ins Feuer" von Reaktionären gießen, sondern auch Sponsoren und Politiker unter Druck bringen. Zudem hätte Heinzl ein Jahr Zeit gehabt, Kontakt mit den Organisatoren aufzunehmen und einzusehen, dass er "drübergeschossen" ist, verteidigte Keszler seine Entscheidung.
Keszlers Stellungnahme
In einer offiziellen Aussendung reagiert Gery Keszler auf die Vorwürfe von ATV und Dominic Heinzl: "Toleranz war und ist eines der zentralen Anliegen des Life Balls. Das ständige Bemühen darum manifestiert sich selbstverständlich auch in einem sehr offenen und ehrlichen Umgang mit den Medien. Das hat der Life Ball gegenüber ATV auch in einem schriftlichen Statement festgehalten. Darin wird betont, dass die Zusammenarbeit mit ATV immer eine sehr angenehme und zufrieden stellende war. ATV ist daher – wie alle anderen Medien – immer ein gern gesehener Partner. Eine Berichterstattung, die ausschließlich darauf ausgerichtet ist, die Werte und Gäste des Life Balls zu diskreditieren, wird von uns jedoch nicht unterstützt."
Falls es nicht zu einer Einigung mit Keszler kommen wird, wird Heinzl heuer nicht über den Ball berichten. "Mal schauen, was die Sponsoren dazu sagen", so der Reporter. "Falls ich ich doch noch eingeladen werde, lasse ich mir aber keinesfalls einen Maulkorb umhängen."