50. Viennale eröffnet mit vielen Stars

 Eine "Seelenspeise" sei das Kino, sagte der Schriftsteller Peter Handke zur Eröffnung der Viennale 1992, zwanzig Jahre vor der heurigen Jubiläumsausgabe: "Was für wunderbare Heimwege habe ich nach diesem und jenem Film erlebt." Die Heimwege können auch bei der 50. Viennale zelebriert werden, in genau drei Wochen eröffnet das Festival mit den Stargästen Werner Herzog und Michael Caine. Rundherum warten aber auch noch zahlreiche Geburtstagsprojekte, nicht zuletzt eine Filmschau von Handke selbst.

Wien zu Gast bei anderen Festivals
Nach Gastprogrammen bei internationalen Festivals und Filmreihen in Wien, einem eigenen Viennale-Eis bis hin zu einem nach dem Festival benannten Zug startet bereits am 4. Oktober die Ausstellung "Rückblende", die gemeinsam mit der ORF-Sendung "Wien heute" die interessantesten Fundstücke der Viennale-Besucher sichtbar macht. Im Gartenbaukino werden Plakate, Fotos, Autogramme und Eintrittskarten präsentiert, die bis 16. Oktober persönliche Erinnerungen an die vergangenen 50 Festivaljahre darstellen.

Wunderbare ENtwicklung des Festivals
Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny hatte sich bereits im Frühjahr über die "wunderbare Entwicklung" des internationalen Filmfestivals gefreut, das im 52. Jahr seines Bestehens - 1961, 1983 und 1990 fiel das Festival aus - "eines der anerkanntesten cineastischen Filmfestivals weltweit" sei. 1960 war die Viennale noch als "Internationale Festwoche der interessantesten Filme des Jahres 1959" von einigen österreichischen Filmjournalisten mit acht Langfilmen und zehn Kurzfilmen ins Leben gerufen worden.

Großer Anklang bei Film-Fans
Es folgte eine wechselhafte Geschichte, während der das Festival von insgesamt zehn Leitungspersonen - unter anderem vom Filmemacher Werner Herzog und dem nunmehrigen Filmmuseumsdirektor Alexander Horwath - kuratiert wurde. Die Besucherzahlen wurden von einstelligen Tausenderzahlen in den 1960ern auf mehr als 50.000 in den 1990ern gesteigert. In den vergangenen Jahren unter Hans Hurch waren jährlich rund 300 Filme für ein Publikum von knapp 100.000 Personen im Spätherbst in Wien zu sehen.

Handke im Metro Kino  
Ähnliche Besucherzahlen wird der ORF mit seiner zweistündigen "Nacht der Avantgarde" am 22. Oktober ab Mitternacht wohl nur schwer erreichen. Dennoch soll die von Virgil Widrich ("Copy Shop") präsentierte Sendung Schätze des gefeierten österreichischen Avantgardefilms seit Mitte der 1950er Jahre einem breiteren Publikum nahebringen. Nach dem Festival folgt dann mit einer von Peter Handke kuratierten Filmschau im Metro Kino laut Viennale noch "zweifelsohne einer der Höhepunkte des Jubiläumsprogramms".

Info
Alle Informationen rund um die 50. Auflage der Viennale erhalten Sie unter www.viennale.at.