Jubeljahr
50. Viennale präsentiert sich als Glücksfall
17.10.2012
Zum 50. Geburtstag lädt Filmfestival zum Gratiskonzert von Patti Smith ein.
Im neuen Festivalzentrum in der "alten Post" in der Wiener Innenstadt hat die Viennale am 16. Oktober ihr Programm und einige Neuerungen im Jubiläumsjahr vorgestellt. Als größte Neuigkeit berichtete Direktor Hans Hurch von einem Gratiskonzert von Patti Smith im Metro Kino am 4. November, das anlässlich ihrer Unterstützung des Films "Museum Hours" von Jem Cohen zustande kommt. "Wie wir das machen, dass sie alle nicht hineinkommen, müssen wir uns noch anschauen", schmunzelte Hurch. Dafür steht der Besuch von Stargast Werner Herzog aufgrund von Dreharbeiten nun doch auf wackligen Beinen.
Viennale ist Glücksfall
Für Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ist die Viennale "ein Glücksfall", wie er bei der frühabendlichen Pressekonferenz sagte. "Es ist ein nachhaltig wirkendes Festival, hinterlässt Spuren, hinterlässt Eindruck, hinterlässt Nachdenken." Gleichzeitig wolle er zum 50. Geburtstag des Festivals aber auch das Wort Glück relativieren: "Denn dahinter steht ein Konzept, stehen Ideen, steht eine Haltung, steht eine eindeutige Handschrift." Die "kleine Sondersubvention" (Mailath-Pokorny) von 50.000 Euro ist für Hurch dennoch "keine Selbstverständlichkeit". Die Viennale-Situation sei eine gute, das sei heute nicht bei allen Festivals so.
Mehr als 140 Filme erwarten Fans
Unter den rund 140 aktuellen Langfilmen des Festivals hob Hurch das "Revival eines jungen amerikanischen Kinos" sowie "vier-fünf russische Filme" hervor, auch die insgesamt "rund 20 österreichischen Filme" spielen ihm zufolge für das Festival eine wichtige Rolle. Das Fehlen der Filme von Ulrich Seidl, der seine jüngsten beiden "Paradies"-Filme kurzfristig zurückgezogen hatte, wurde von Hurch unterdessen ebenso wenig thematisiert wie der Umstand, dass die im Sommer noch angekündigte zusätzliche Location für das Festival nach reiflicher Überlegung nun doch nicht zustande kam.
Filmmuseum feiert Viennale
Sehr wohl zustande kam die traditionelle Retrospektive gemeinsam mit dem Österreichischen Filmmuseum - und zwar bereits zum 46. Mal, wie dessen Direktor Alexander Horwath betonte. Erstmals werde zudem ein Film von Fritz Lang, dem die Retro gewidmet ist, im regulären Programm der Viennale gezeigt, während mit "Easy Rider" von James Benning ein regulärer Festivalfilm im Filmmuseum seine Premiere feiern wird. Horwath hob bei der Pressekonferenz die wichtige Stellung des gebürtigen Wieners Lang für die Filmgeschichte hervor - so wichtig, dass selbst die Viennale-Tasche heuer den Lang-typischen Nadelstreif trägt.
Info
Alle Informationen rund um die 50. Viennale erhalten Sie unter www.viennale.at un www.filmmuseum.at.