65. Filmfestival Locarno

Österreichische Vorfreude bei Auftakt

02.08.2012

Locarno ehrt Wien mit Hommage an Viennale mit letztem Film von Chris Marker.

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Zum Auftakt des 65. Filmfestivals Locarno ist die britische Schauspielerin Charlotte Rampling am Mittwochabend mit dem Excellence Award ausgezeichnet worden. Beifall gab es auch für Uraufführung des britischen Thrillers "The Sweeney", mit der das Filmfest am malerischen Lago Maggiore eröffnet wurde. Bereits am heutigen Donnerstag ist die erste von fünf österreichischen Produktionen in Locarno zu sehen - im Rahmen der Retrospektive läuft Otto Premingers Frühwerk "Die große Liebe" (1931).

Zweiter Film mit historischem Charakter  
Auch der zweite österreichische Auftritt am 4. August  hat historischen Charakter. Eingebettet in die "Leoparden von morgen" wird die Viennale anlässlich ihres 50. Geburtstags mit einer Hommage geehrt, gezeigt werden die "20 Little Films", die seit 1995 als Auftragsarbeiten für Festivaltrailer an berühmte Filmschaffende vergeben wurden, um 16.15 Uhr. Unter den Kurzfilmen befinden sich etwa Werke von Leos Carax, Jean-Luc Godard und David Lynch, ebenso wie der letzte Film des kürzlich verstorbenen Chris Marker.

Jem Cohen auch in der Viennale-Reihe  
Der US-Amerikaner Jem Cohen ist ebenfalls mit einem Minifilm in der Viennale-Reihe vertreten, gleichzeitig aber auch mit seinem in Wien gedrehten und österreichisch produzierten Spielfilm "Museum Hours" im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden. Das Projekt entstand in den Wintermonaten 2010 und erzählt von der Zufallsbegegnung zwischen einem Museumswärter und einer kanadischen Besucherin, die sich in den Räumen des Kunsthistorischen Museums kennenlernen. Der fragmentarische Film feiert am Mittwoch seine Uraufführung und wird bei der Viennale erstmals in Österreich zu sehen sein.

Zwei österreichische Filme im Wettbewerb  

Mit "Der Glanz des Tages" läuft auch ein zweiter österreichischer Beitrag im 19 Filme umfassenden Wettbewerb. Tizza Covi und Rainer Frimmel, zuletzt mit "La Pivellina" weltweit erfolgreich, fiktionalisieren diesmal das Leben eines realen Schauspielers. Philipp Hochmairs Alltag ist bestimmt vom Einstudieren neuer Texte, von Proben und Aufführungen, wodurch er immer mehr den Bezug zu seiner wirklichen Umgebung verliert. Der Film, in dem Hochmair erinnert wird, dass das Leben keine Bühne ist, feiert am Montag seine Uraufführung am Lago Maggiore.

Insgesamt werden 300 Filme gezeigt  
Insgesamt zeigt das Festival bis zur Vergabe seiner glänzenden Leoparden am 11. August fast 300 Filme in verschiedenen Sektionen. Hauptort ist die Piazza Grande, der mittelalterliche Marktplatz der Stadt auf der Schweizer Seite des Sees. Mehr als 8.000 Zuschauer finden dort Platz. Im intimeren Teatro Kursaal wird dagegen seit Jahren die "Semaine de la Critique" abgehalten - erneut mit dem österreichischen Regisseur Fritz Ofner, der nach der "Evolution der Gewalt" im Vorjahr heuer am Montag mit seiner neuen Doku "Libya Hurra" zu Gast ist.

Mit Glanz und Glamour   
Allgemein setzt Olivier Pere, der künstlerische Direktor des Festivals, zum 65. Jubiläum auf Glanz und Glamour. Es sind so viele Stars angekündigt wie nie zuvor. Pere wolle den drei wichtigsten europäischen Filmfestivals - Cannes, Berlin und Venedig - wohl ein bisschen die Schau stehlen, vermuten Teilnehmer. Neben Charlotte Rampling haben sich auch Alain Delon, Johnnie To und Gael Garcia Bernal angekündigt. Der mexikanische Star erhält wie Rampling einen Excellence Award und zeigt seinen neuesten Film "No" von Regisseur Pablo Larrain.

Hier gehts zu den aktuellen Kino-Filmtrailern.

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