"To The Wonder"
Liebesdrama mit Ben Affleck im Kino
28.05.2013
Romantisch-spiritueller Assoziationsreigen mit Affleck und Kurylenko.
Ein wenig überraschend ist es durchaus, dass Terrence Malicks sechster Spielfilm am 31. Mai regulär im Kino anläuft: Bei den Filmfestspielen von Venedig, wo "To the Wonder" uraufgeführt worden war, hatte der romantisch-spirituelle Assoziationsreigen größtenteils Ablehnung erfahren und war sogar mit Buh-Rufen quittiert worden - nur wenige hatten dem scheuen US-Altmeister, der in Cannes mit "The Tree of Life" noch 2011 die Goldene Palme gewonnen hatte, mit heftigem Applaus die Stange gehalten. Nun kann man sich selbst von den Qualitäten des eigenbrötlerischen und starbesetzten Films überzeugen.
Hier der Tariler zum Film
Top-besetzter Liebesfilm
In den zentralen Rollen agieren Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams und Javier Bardem. Ihnen folgt Malick, der stets nur grob das Thema vorgibt, durch improvisierte Szenen und Situationen, um dabei die "richtigen" Momente - gerne im Gegenlicht der untergehenden Sonne - einzufangen. Der Film entsteht bei Malick dann erst im Schneideraum, wo diesmal etwa Nebenrollen von Rachel Weisz oder Amanda Peet sogar ganz weggefallen sein sollen. Nichtsdestotrotz hat sich der Regisseur mit Filmen wie "Badlands" oder "Der schmale Grat" einen besonderen Ruf als großer Poet des Kinos erworben, dem die Stars auch gerne folgen.
Duale Handlungen
"To The Wonder" ist nun ein Liebesdrama geworden. Ein Autor (hölzern: Affleck) in Oklahoma, dessen Beziehung mit einer aus der Ukraine stammenden Französin (extrovertiert: Kurylenko) in die Brüche geht, bandelt mit einer frühen Liebe aus seinem Dorf (McAdams) an, um es schließlich aber doch noch einmal mit der Europäerin zu versuchen. In der Parallelhandlung zweifelt ein Priester (Bardem) an seinem Glauben und verzweifelt an der Welt. Seine Besuche in Vorort-Ghettos und Gefängnissen zeugen von einer amerikanischen Realität, die wenig Raum für Hoffnung lässt. Die Natur und der Geist bleiben die letzten Zufluchtsorte.
Fazit
Wo manche ein "Hohelied auf die Schönheit der Liebe" und ein "facettenreiches Filmgedicht" entdeckten, zeigten sich andere von Malicks konservativem Werk bitter enttäuscht. Von einem "unfassbaren Schmus" sprach etwa Viennale-Direktor Hans Hurch nach der Premiere vielen aus der Seele. Wo "The Tree of Life" eine bildgewaltige Reise durch die Ursprünge und die Essenz der menschlichen Existenz darstellte und die Perfektion im Unvollkommenen thematisierte, wirkt "To the Wonder" leider nur wie eine ebenso beliebig-ereignislose wie deprimierende Skizze der typischen Höhen und Tiefen einer isolierten Paarbeziehung
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