Madonna in Venedig: Ihr zweiter Regieversuch kam nur mäßig an.
Wenn sich diese Frau etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie rein gar nichts davon abbringen. Und Pop-Ikone Madonna (53) hat sich nun einmal in den Kopf gesetzt, eine anerkannte Regisseurin zu werden. Damit basta.
Nach bescheidenem Erstversuch (ihr Debüt Filth and Wisdom wurde von Kritikern einhellig verrissen) präsentierte sie am Lido ihre zweite Regiearbeit, die detto kaum begeistern konnte: W. E. über die Liebesbeziehung zwischen Wallis Simpson und Briten-König Edward VIII. Ob Madonna für die Liebe ebenfalls auf Macht und Karriere verzichten würde? Klare Antwort bei der Pressekonferenz: „Nein. Ich glaube, ich kann beides haben. Oder alle drei Dinge zugleich!“ Eh klar …
Gepfelgte Fadesse
Madonna ist als Filmregisseurin das passiert, was man unbedingt vermeiden sollte. Sie erzeugt nichts als gepflegte Langeweile. Hübsch bebildert, doch die Zeit scheint stillzustehen. W.E erzählt vom Briten-König Edward VIII., der 1936 wegen seiner Liebe zur Amerikanerin Wallis Simpson vom Thron zurücktrat. Der Film ist aber keine geradlinige Romanze, sondern hat eine zweite Handlungsebene in der Gegenwart. Da geht’s um eine junge Dame namens Wally (Abbie Cornish), die unglücklich verheiratet ist und ihre Träume auf die reine, wahre Lovestory zwischen Wallis und Edward projiziert. Der Film hüpft ständig zwischen den Zeiten hin und her, ohne dass sich der Sinn des Geschehens erschließen würde. Handlung und Figuren lassen den Zuschauer unberührt.