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Keaton und Smith im Filmmuseum

15.11.2012

Zwei Kino-Größen sind ab 16. bzw. 30. November große Retrospektiven gewidmet.

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© Satyricon 1969, Federico Fellini/Österreichisches Filmmuseum
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Am 16. November startet im Wiener Filmmuseum die bis dato umfangreichste Schau zum Werk des US-Filmemachers, Fotografen, Performers, Zeichners und Autors Jack Smith. Mittels zahlreicher Gäste blickt man über das bekannteste Werk der Undergroundikone, "Flaming Creatures" von 1963, hinaus und präsentiert viele bisher beinahe unbekannte Smith-Arbeiten wie "Normal Love" oder "No President" in restaurierter Fassung.

Nur eigene Werke von Smith im Filmmuseum
Zu sehen sind bis 29. November nicht nur Smiths eigene Werke, die der 1932 geborene und 1989 verstorbene Künstler oftmals in seinen mehrstündigen Performanceprojekten verwendete und mit denen er großen Einfluss auf das New American Cinema oder die Queer Culture ausübte. Auch der Schauspieler Smith, der in Werken von Andy Warhol, Ken Jacobs, Ron Rice oder den Gebrüdern Kuchar auftrat, wird beleuchtet. Mit Fellinis "Satyricon" ist sogar ein Werk zu sehen, das von Smith beeinflusst ist. Im Rahmen des Programms ist unter anderem der New Yorker Kurator J. Hoberman geladen, während auch Smith-Apologet Peter Kubelka, der Filmwissenschafter Marc Siegel und Diedrich Diederichsen ihren Beitrag leisten werden.

Fliegender Übergang zu Buster Keaton

Fliegend übernimmt dann am 30. November jener Komiker von Smith, der mit versteinertem Gesicht seine Karriere begründete: Buster Keaton ist eine große Retrospektive gewidmet. Zu sehen sind selbstredend die berühmten Langfilme wie "Three Ages" (1923) oder "The Cameraman" (1928), aber auch zahlreiche seiner Kurzkomödien. Der 1895 geborene Komiker stand bereits als Kind auf der Bühne und kam über die Vaudeville-Tradition zum Film. Seinen ersten Auftritt hatte er 1917 in "The Butcher Boy" (1917) und lernte dort bereits das Handwerk.

"The Great Stone Face" in Wien
Anfangs noch ausschließlich als Schauspieler aktiv, zeitigte er mit Understatement und trockener Unerschütterlichkeit Erfolge. Sein Spitzname "The Great Stone Face" für sein niemals lächelndes Antlitz rührt aus dieser Zeit. Laut Klaus Nüchtern, der sich in seinem neuen Buch "Buster Keaton oder die Liebe zur Geometrie" dem Phänomen nähert, sei die Einladung zu einem solidarischen Lachen und zu einer nicht-triumphalen Freude der Kern des Erfolgs des Komikers.

Einführunfg der Tonfilms setzte Keaton unter Druck
Allerdings weitete Keaton sein Gebiet bald aus und wurde auch als Regisseur aktiv, letztlich zum völligen Auteur seiner Filme. 1923 folgte der erste Langspielfilm "Our Hospitality". Die versuchte Eingliederung ins Studiosystem misslang allerdings: Mit dem Übergang zum Tonfilm wurde Keaton schnell in Routineproduktionen verheizt. Er begann zu trinken und scheiterte mit zwei Ehen, bevor er letztlich gefeuert wurde. Mit Kleinstrollen und als Gagschreiber hielt er sich über Wasser, bis er 1966 an Lungenkrebs starb.

Info
Alle Informationen rund um die Jack Smith und Buster Keaton Retrospektiven finden Sie unter www.filmmuseum.at.

Hier gehts zu den aktuellen Kino-Filmtrailern.

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