Brille, Bart und Vokuhila-Frisur: So schlenderte Brad Pitt am Montag, 16.5., durchs Blitzlichtgewitter von Cannes
. Ruhe hatte der Star nur auf der Leinwand. Er präsentierte Terrence Malicks Kino-Epos The Tree of Life, in dem er als Hauptdarsteller und Koproduzent aktiv ist.
Bei der internationalen Presse fand der filmische Lebensbaum von Kult-Regisseur Malick freilich nur wenig Anklang. Das Presse-Screening vor 2.000 Berichterstattern endete mit vernehmlichen Buhs. Brad Pitt ficht das nicht an. „Dies ist ein außergewöhnliches Projekt, an dem mich die Verbindung von Mikro und Makro fasziniert“, sagte er. Malick schlägt einen Bilder-Bogen von einer Kleinstadt-Familiengeschichte aus Texas (Mikro) bis zur Entstehung des Kosmos (Makro). Selbst Dinosaurier trampeln in einer prähistorischen Sequenz durch die Botanik.
Güte und Kampf Der tollen Optik steht aber keine fesselnde Story gegenüber. The Tree of Life ist ein religiös-philosophisches Film-Essay, in dem Segen und Fluch des weiblichen und des männlichen Prinzips erörtert werden: In Brad Pitts
Worten: „Hier Güte und Liebe, dort aggressiver Überlebenskampf.“ Pitt spielt einen autoritären Vater, der von seinen Söhnen mit Sir angeredet werden will. „Ich hatte große Scheu vor dieser Figur. Aber ich übernahm den Part, weil das Projekt mit meiner Mitwirkung leichter zu finanzieren war.“
Österreicher The Tree of Life ist einer von 20 Filmen im Wettbewerb, auch das österreichische Entführer-Drama „Michael
“ gilt, so Der Spiegel, als „einer der eindrucksvollsten“. Es gab Lob bis hin zur New York Times. Regisseur Markus Schleinzer sagte dazu: „Es ist ein herrlicher Schock, mit meinem ersten Film in Cannes zu landen.“
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