Horrorspektakel

"Conjuring": My Home is my Horror-Castle

26.07.2013

Gruselschocker von "Saw"-Regisseur überzeugt mit klassischen Mitteln.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Der australische Regisseur James Wan hat einen gewissen Hang zu Gewalt, hat er sich doch zu einem der profiliertesten Horror-Filmemacher entwickelt, seit er als federführender Kopf mit der "Saw"-Reihe einen Überraschungshit landete. Mit "Conjuring - Die Heimsuchung" gelang dem 36-Jährigen in den USA wieder ein veritabler Hit, der sich an die Spitze der Kinostarts setzte. Am Donnerstag kommt die Geschichte um eine Familie, die in ein von Dämonen besetztes Haus zieht und um ihr Leben fürchten muss, in den heimischen Kinos. Ab 1. August im Kino.

Hier der Trailer zum Film



Ein Haus voller Horror
Als Roger und Carolyn Perron (Ron Livingston und Lili Taylor) mit ihren fünf Töchtern in ein beschauliches neues Haus ziehen, ahnen sie - anders als die Zuschauer - noch nichts davon, dass ihr neues Heim von Dämonen besessen ist. Und wenn man gleich zu Beginn einen zugemauerten Keller findet, weiß der versierte Genrefan: Das heißt nichts Gutes. Alsbald wird die Familie denn auch nachts von unsichtbaren Mächten terrorisiert, die ihnen zunächst nur die Bettdecke wegziehen, schließlich aber zunehmend nach dem Leben trachten. So holen die Perrons die beiden Dämonologen Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) zu Hilfe. Lorraine sieht sogleich den hasserfüllten, gefährlichen Hexengeist, der die Familie in seiner Gewalt hält und nimmt den Kampf gegen die Mächte auf - alles andere als ein leichtes Unterfangen, das alle Beteiligten an ihre Grenzen bringen wird.

Klassischer Haunted-House-Streifen  
"Conjuring" folgt dabei über weite Strecken dem Modell des klassischen Haunted-House-Streifens, bei dem vornehmlich weibliche Menschen alleine durch einsame, dunkle Gänge gehen und man jederzeit das Hervorspringen des Bösen erwartet. Dass die Perron-Familie ausschließlich Töchter hat, ist für den Kreischeffekt natürlich von Vorteil. Meist sieht der Zuschauer die Bedrohung nicht, unscharfe Andeutungen verbauen lediglich die Erklärungsmöglichkeit, dass sich die Beteiligten alles nur einbilden. Lange Fahrten, gruselige Puppen (wie auch schon in "Saw" oder dem weiteren Wan-Streifen "Dead Silence") und Untersichten untermauern die instabile Atmosphäre. Der klassische Schockeffekt funktioniert in "Conjuring" perfekt, ist aber altbekannt. Das ist so spannend wie langweilig.

Horror-Analyse
Allerdings unterscheidet sich der Film in zwei wesentlichen Punkten von der Konfektionsware: Wan nimmt sich einerseits Zeit für die Charakterentwicklung seiner Protagonisten und fokussiert andererseits nicht nur auf die Familie als Opfer, sondern zeigt auch die Geisterjäger in ihrem Privatleben und mit ihren Ängsten. Die Freunde des gepflegten Geschocktwerdens kommen dennoch auf ihre Kosten.  Zusätzlich würzt "Conjuring" die Spannung abseits der Leinwand mit der Tagline "Nach den Originalaufzeichnungen von Ed und Lorraine Warren". Demnach basiere das Werk auf dem furchtbarsten Fall der beiden real existierenden Dämonenjäger, die nicht zuletzt durch ihre Beteiligung am Amityville-Horror bekannt wurden. So haben sich die beiden Warren-Darsteller Wilson und Farmiga im Vorfeld mit der noch immer lebenden Lorraine getroffen und sind mit ihr die Akten aus dem Jahr 1971 durchgegangen, auf denen "Conjuring" angeblich beruht.

Hier gehts zu den aktuellen Kino-Filmtrailern.

© Hersteller

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel