Frische Filme 10.12.

Das sind die Kinotipps fürs Wochenende

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Ein haariges Märchen und ein Wiedersehen mit John Lennon locken ins Kino.

Sie suchen einen Kinofilm für allein zu zweit oder die ganze Familie? Das sind die österreichischen Kinostarts vom Wochenende des 19.12.:

 

"Rapunzel - Neu verföhnt" (USA 2010, 100 min)

Ende einer Ära: „Rapunzel - Neu verföhnt“ ist der 50. Streich aus dem Hause Disney. Danach soll endgültig Schluss sein mit Märchen .

Dieb statt Prinz
Es war wieder einmal ein junges, hübsches Mädchen: Rapunzel. Als Baby wurde sie ihren Eltern, dem Königspaar, von der bösen Gothel geraubt und in einen Turm gesperrt. Denn Rapunzel besaß blonde Zauberhaare, die es vermochten, Gothel ewige Jugend zu verleihen… Disneys Rapunzel – Neu verföhnt ist was der Titel verspricht: Die frische   Version eines alten Zopfes der Gebrüder Grimm. Kein Prinz sondern der gewöhnliche Straßendieb Flynn Rider, stolpert eines Tages in Rapuzels Turm. Optisch erinnert dieser spätestens bei der nachgeahmten „Mission Impossible“-Diebstahlsszene an Tom Cruise. Rapunzel, die nicht alleine abhauen will, erpresst Flynn: Entweder dieser nimmt  sie mit in die Welt, oder er kann  seine gestohlene Tiara vergessen. Denn an ihrem 18. Geburtstag will das Mädchen endlich die jährlich auftauchenden, fliegenden Lichter von draußen sehen.   

Schlug Potter
Disneys Rapunzel ist sympathisch. Statt im Turm zu versauern, ist das Mädchen kreativ, statt ihrem Schicksal zu harren, haut sie ab.  Entführte Prinzessinnen dürfen sich nun mit feschen Schlitzohren einlassen und  ein wenig selbst retten. Haarig ist nur die Beziehung zu Gothel: Dank des Stockholm-Syndroms kann sich Rapunzel wegen  dieser Ausgeburt aller bösen Disney-Damen fast das Happy End in die langen Haare schmieren… In den USA fegte Rapunzel Zauberschüler Harry Potter vom Chartsthron. Dieser Erfolg ist ein schöner Schlussstrich für Disney. Denn die Produktionsfirma will künftig nicht mehr auf Märchen setzen. Ob dieses Ende gut ist...

Regie: Nathan Greno, Byron Howard
Stimmen in der DF: Moritz Bleibtreu, Alexandra Neldel



"Nowhere Boy" (UK/CAN 2009, 98 min)



Der Film ist das Langfilmdebüt der britischen Künstlerin und Regisseurin Sam Taylor-Wood mit Aaron Johnson in der Rolle John Lennons, der sich schon als Teenager nirgends so wirklich zu Hause fühlte. Mit einer Ausnahme: seiner Musik. Das Liverpool der 1950er Jahre ist wenig einladend, der konservative Charme von Ziegelhäusern und britischer Tristesse wohl kaum ein Ort, an dem sich ein heranwachsender Teenager mit rebellischer Ader wohlfühlt. Der fünfzehnjährige John Lennon sieht sich mit einem Umfeld konfrontiert, das ihm seiner Ansicht nach zu wenig Freiräume bietet.

Regie: Sam Taylor-Wood
Mit: Aaron Johnson, Kristin Scott Thomas

 

"Alamar" (MEX 2009, 74 min)



Drei Generationen nähern sich an. Der fünfjährige Natan soll schon bald mit seiner Mutter das Land verlassen und verbringt die letzten Augenblicke mit seinem Vater und Großvater, einem Fischer am mexikanischen Chinchorro-Korallenriff. In seinem Spielfilmdebüt mischt Pedro Gonzalez-Rubio gekonnt Dokumentar- und Spielfilmelemente, inszeniert beeindruckende Natur- und Unterwasseraufnahmen, verwebt Melancholie und Emotionen.

Regie: Pedro González-Rubio
Mit: Jorge Machado, Natan Machado Palombini, Nestór Marín

 

"David Wants to Fly" (D/A/CH 2010, 96 min)





"Ich wollte abgründige Filme machen, wie mein großes Vorbild David Lynch. Aber mir fehlten die Abgründe." Dass Jungregisseur David Sieveking schon bald auf Abgründe stoßen würde, weiß er fünf Jahre vor Fertigstellung seines ersten Films, der Doku "David wants to fly", noch nicht. Auf der Suche nach Inspiration wendet er sich an sein Regievorbild, der ihm die Transzendentale Meditation (TM) des Gurus Maharishi nahelegt - "eine gute Geldanlage zur Ideenfindung", wie Lynch ihm in einem Interview sagt. Dass Geld und Manipulation im Mittelpunkt der spirituellen Bewegung stehen, findet Sieveking erst im Laufe der Dreharbeiten heraus - und wird so vom Filmemacher und Protagonisten zum Detektiven und schließlich Feindbild für die TM-Bewegung.

Regie: David Sieveking

"Home For Christmas" (D/NOR/S 2010, 90 min)



Es ist diese ganz spezielle Stimmung, die sich in der christlichen Welt nach der Hektik der Vorbereitungen am Weihnachtsabend über das Land legt: Friedlich festlich und trostlos zugleich. Ein Abend voller Erwartungen und Enttäuschungen, Freude und Traurigkeit. Genau davon erzählt Bent Hamer ("Kitchen Stories", 2003, "O'Horten", 2008) in seinem Arthouse-Weihnachtsfilm.

Regie: Bent Hamer
Mit: Trond Fausa Aurvaag, Nina Andresen Borud

 

"Du sollst nicht lieben" (D/F/IL 2009, 90 min)



Haim Tabakmans erster Spielfilm berührt ein Tabu - Homosexualität im ultraorthodoxen Judentum. Aaron ist ein angesehener Fleischer in der ultra-orthodoxen jüdischen Gemeinde in Jerusalem. Der Ehemann und Vater von vier Kindern gerät in eine tiefe Krise, als er sich in Ezri verliebt - einen 22-jährigen Studenten, der ihm in seinem Geschäft aushilft. Zunächst begreift er seine Gefühle als religiöse Herausforderung, doch als beide Männer schließlich ihrer Leidenschaft nachgeben, wächst der Druck der Gemeinde auf Aaron. Da er keinen Weg sieht, seine Gefühle mit den religiösen Regeln in Einklang zu bringen, fasst er einen radikalen Entschluss.

Regie: Haim Tabakman
Mit: Zohar Shtrauss, Ran Danker

 

"Armin" (BA/D/HU, 2007, 82 min)



Der bosnische Junge Armin soll an einem Casting für einen deutschen Film über den Krieg teilnehmen. Der anfängliche Grundton der Schwermut des Films "Armin" wird überlagert von der zwischenmenschlichen Fürsorge und subtiler Situationskomik, mit der Regisseur Ognjen Svilicic den Culture clash beschreibt.

Regie: Ognjen Svilicic
Mit: Emir Hadzihafisbegovic, Armin Omerovic-Muhedin, Marie Bäumer

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