Til Schweiger kocht Kokowääh und ein tragischer Bauernschwank.
Sie suchen einen Kinofilm für allein zu zweit oder die ganze Familie? Das sind die österreichischen Kinostarts vom Wochenende des 4.2.
Verbrechen und Hass: Habermann
Der Sudeten-Konflikt ist bis heute ein Streitthema zwischen Tschechien, Deutschland und Österreich. Fein, dass jetzt ein Film aus diesen drei Ländern das Drama in eine fesselnde und faire Zeitgeschichte-Lektion verpackt. Verbrechen, so erzählt es Habermann, der Film des tschechischen Regisseurs Juraj Herz, gab es auf allen Seiten. Erst durch die Nazis, die in Böhmen einfielen. Und dann durch die Tschechen, welche die deutschsprachige Minderheit nach Kriegsende brutal aus dem Land trieben.
Einzelschicksale
Der Film macht das Schicksal des Landes an jenem von einigen Menschen fest. Im Zentrum steht der deutschstämmige Mühlenbesitzer August Habermann (Mark Waschke), der mit seiner tschechischen Frau (Hannah Herzsprung) ein angesehenes Leben führt – bis die Nazis kommen. Ben Becker spielt den SS-Kommandeur Koslowski als eiskalten Polit-Gangster, der den Boden bereitet für den Hass der Tschechen auf alles Deutsche. Dass dieser Hass dann in pure Gewalt umschlug, verheimlicht der Film nicht. (bau)
Habermann: D/CS/A 2011. 104 Min. Von Juraj Herz. Mit Mark Waschke, Ben Becker, Hannah Herzsprung.
Toter Bauer – reicher Bauer: Peepli Live
Der Bauer
Natha (Omkar Das Manipuri) ist dabei, seinen Hof zu verlieren. Dem Inder wird als Ausweg zum Selbstmord geraten. Sein Tod würde genug Geld von der Regierung bringen, um die Existenz der Familie zu sichern. Schnell stürzen sich die Medien auf diese in der indischen Realität nicht ungewöhnliche Geschichte. Natha wird zum TV-Star und in einen politischen Strudel gezogen. Fazit: eine makabere Story um Leben Tod, Medien, Politik. Rührend und streckenweise witzig inszeniert, bekam dieser Film leider keine Auslands-Oscar-Nominierung.(leo)
Peepli Live, IND 2010. 110 Min. Von Mahmood Farooqui und Anusha Rizvi. Mit O. Das Manipuri, R. Yadav.
Unangesehen: Kokowääh
Pech für Til Schweiger – oder Absicht? Weil die Filmkopien nicht rechtzeitig eintrafen (so die Auskunft des Verleihs), gab es keine Pressevorführung von Schweigers Kino-Komödie Kokowääh
. Also können wir nur eine Inhaltsangabe des Films veröffentlichen, dessen Titel eine Verballhornung des Gerichts Coq au Vin ist: „Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) hangelt sich von einer glücklosen Liebschaft zur nächsten, auch beruflich kommt er auf keinen grünen Zweig. Da bekommt er das Sensationsangebot, mit seiner Ex-Freundin an einer Bestsellerverfilmung zu arbeiten …“ (bau)
"Kokowääh"(D 2011, 126 min). Regie: Til Schweiger. Mit: Til Schweiger, Meret Becker, Emma Tiger Schweiger
Ein Mann von Welt
Ulrik hat zwölf Jahre Gefängnis hinter und ein trostloses Leben "draußen" vor sich. Es ist Winter, die Landschaft leer und schneeverhangen und niemand hat auf ihn gewartet. Immerhin gibt ihm sein Gefängniswärter außer einer Flasche Rotwein noch einen guten Rat mit in die Freiheit: "Schau vorwärts!" Dies beherzigend, will Ulrik ein neues Leben beginnen...Nicht so einfach, wenn einen der ehemalige Gangsterboss zur Revanche drängen will.
"Ein Mann von Welt"(Nor 2010, 105 min). Regie: Hans Petter Moland. Mit: Stellan Skarsgard, Bjorn Floberg, Gard B. Eidsvold