Ausblick
Das sind die Top-Filme 2011
22.12.2010
Abschied von "Harry Potter", Wiedersehen mit Christoph Waltz und mehr.
Ausgehend von Mundls Rückkehr am Jahresende, verspricht das Filmjahr 2011 vielseitig zu werden. Ulrich Seidls ursprünglich für 2010 geplanter Film "Im Keller" steht ebenso an wie Erwin Wagenhofers erster Spielfilm "Black Brown White", Karl Markovics' Regiedebüt "Atmen" und Wolfgang Murnbergers Produktion "Mein bester Feind". Zudem starten neue Filme von Nikolaus Geyrhalter, Michael Glawogger, Anja Salomonowitz und dem Regie-Duo Tizza Covi und Rainer Frimmel. Deren eigenwillig-schönes Werk "La Pivellina" ist der heimische Oscar-Kandidat für den Besten Fremdsprachigen Film und wurde von der "Los Angeles Times" unter den 20 vielversprechenden "Front Runners" für eine Nominierung genannt.
Alte & neue Helden
Ein Österreicher, der den Oscar bereits hat, soll bald zum ersten Mal in Hollywood drehen: Stefan Ruzowitzky ("Die Fälscher") macht mit Eric Bana ("Die Frau des Zeitreisenden") und Olivia Wilde ("Tron: Legacy") den Krimi "Kin
", die Finanzierung ist aber noch nicht endgültig gesichert. Fix setzt Hollywood im kommenden Jahr auf alte und neue Helden: Während mit dem endgültig letzten "Harry Potter"-Film der Abschied vom Zauberlehrling begangen wird, soll Ende des Jahres der erste von zwei finalen Teilen der "Twilight"-Saga anlaufen. Kinder dürften mit den Animationsfilmen "Kung Fu Panda 2" und "Die Schlümpfe" ihre Freude haben, anspruchsvoller wird es mit Darren Aronofskys Psycho-Drama "Black Swan" oder Roman Polanskis Verfilmung von Yasmina Rezas Theaterstück "Der Gott des Gemetzels".
Johnny Depp kehrt als Captain Jack Sparrow in "Fluch der Karibik 4
- Fremde Gezeiten" zurück, Tom Cruise wagt ebenfalls zum bereits vierten Mal eine "Mission Impossible". Ein Wiedersehen mit Christoph Waltz
gibt es Mitte Jänner in Michel Gondrys Superhelden-Streifen "The Green Hornet", sowie in "Water For Elephants
". Grün und comic-lastig bleibt es mit Ryan Reynolds in "Green Lantern". Gespannt darf man auch auf Jon Favreaus Science-Fiction-Western-Streifen "Cowboys and Aliens" sein, der zwei alte Hasen Hollywoods vereint: Harrison "Indie" Ford und Daniel "007" Craig.
Der österreichische Film muss kleinere Brötchen backen, auf struktureller Ebene komme er aber inmitten von Sparplänen "mit einem blauen Auge davon", so Schweighofer. "Natürlich ist 'mehr' immer besser und dringend gewünscht", meint der AFC-Leiter. Für das Jahr 2011 geht er davon aus, dass vonseiten der Förderinstitute "getan wird, was getan werden kann". Die groß angekündigte Gala für den ersten österreichischen Filmpreis fiel kürzlich dem Sparpaket zum Opfer, stattdessen wird im Wiener Odeon "bescheiden" gefeiert.
International positive Entwicklungen
Während ÖFI-Leiter Roland Teichmann hofft, dass sich 2011 "der Trend zu einer Million Besucher" des österreichischen Films am heimischen Markt hält, sieht er für die Zukunft vor allem positive Entwicklungen am internationalen Markt. 2009 konnte der österreichische Film 5,2 Mio. Besucher weltweit verbuchen, Tendenz steigend. Den internationalen Festivalzirkus könne man noch nicht absehen, "auch da sind wir verwöhnt, die Berlinale war in den Vorjahren schon halbes Heimspiel". "Da muss man auf dem Teppich bleiben, weil die internationale Konkurrenz auch nicht schläft und wahnsinnig groß ist", so Teichmann. "Wenn man es kontinuierlich schafft, bei A-Festivals prominent vertreten zu sein, ist das ein Erfolgsnachweis, weil es Ergebnis beinharter Selektion ist."