Diagonale 2011
Spielfilm-Preis an "Die Vaterlosen"
28.03.2011
Schauspielerpreis an Marion Mitterhammer und Johannes Krisch.
Marie Kreutzers Film "Die Vaterlosen" konnte bei der Diagonale
-Preisverleihung am Samstag, 26.3., in Graz gleich mehrere Erfolge für sich verbuchen: Der Film selbst erhielt den Großen Diagonale-Spielfilmpreis sowie den Preis für die Bildgestaltung, die Darsteller Marion Mitterhammer und Johannes Krisch bekamen den Schauspielerpreis. Zum besten Dokumentarfilm würde "Nachtschichten" von Ivette Löcker gekürt.
Begründung der Jury
"Mit einem ungemein dichten, nach allen Seiten ausstrahlenden Geflecht von gegenwärtigen und vergangenen Figurenbeziehungen bringt der Film von Marie Kreutzer die in den letzten 15 Jahren fast schon zu einem Genre erstarrte Gattung des Familientreffen-Films auf eine neue Flughöhe", hieß es in der Begründung der Jury über den Siegerfilm. Die Auszeichnung ist mit 21.000 Euro dotiert.
Schauspielpreis
Marion Mitterhammer, eine der Darstellerinnen des Streifens, erhielt den Diagonale-Schauspielpreis (6.000 Euro). Über sie sagte Jury-Mitglied Michou Friesz: "Ich hab dich in so vielen verschiedenen Rollen gesehen, ob im großen französischen Kino, oder Fernsehen aus einem Traumhotel in Thailand, der Salzbaron, wo ich heute noch Gänsehaut bekomme, wenn ich an die Szene denke, in der du fast wahnsinnig geworden bist oder eben jetzt, deine Rolle als Mutter in den Vaterlosen. Es ist unverwechselbar, was du machst, und ich sehe nie, wie du es machst."
Johannes Krisch wurde ebenfalls für seine Leistung in "Die Vaterlosen" ausgezeichnet , darüber hinaus auch noch für seine Darstellungen in "Vielleicht in einem anderen Leben" und "Kottan ermittelt: rien ne va plus" (6.000 Euro). Jury-Mitglied Franzsika Weisz sagte über ihn, er mache seine Charaktere nicht nur dreidimensional, sondern so vielschichtig, dass es unmöglich wird, seine Figuren zu schubladisieren oder über sie zu urteilen. Von "widerborstig, abgründig über charmant und verführerisch bis zu atemberaubend verletzlich" reiche das Spektrum, so Weisz.
Dokumentarfilm
Als bester Dokumentarfilm (21.000 Euro) wurde "Nachtschichten" ausgezeichnet. Ivette Löcker zeigt in Interviews und Beobachtungen Menschen, deren Rhythmus vom Dunkel der Nacht geprägt wird. Der Diagonale-Preis Bildgestaltung ging an Leena Koppe für "Die Vaterlosen" (2.000 Euro) und Elfi Mikesch für "Mondo Lux - Die Bilderwelten des Werner Schroeter" (2.000 Euro).
Der Preis für innovatives Kino ( 10.500 Euro) wurde an Billy Roisz für "Chiles en Nogada" vergeben, eine lobende Erwähnung erfuhr Sofie Thorsen für "Achromatic Island". Mit dem Kurzfilm-Preis wurde Umut Dag für "Papa" ausgezeichnet, der Preis für den besten Kurzdokumentarfilm ging an Karl-Heinz Klopf für "They". Die Jugendjury vergab ihre Auszeichnung an Max Liebich für "You're Out", die Auszeichnung für den Schnitt ging an Evi Romen ("Mein bester Feind") und Wolfgang Widerhofer ("Abendland") und ist mit je 2.000 Euro dotiert. Der Preis für Szenen- und Kostümbild (je 1.500 Euro) wurde an Andrea Schratzberger ("Folge mir") und Veronika Albert ("Tag und Nacht") verliehen.
Innovative Produktionsleistung
Vergeben wurde außerdem der Preis Innovative Produktionsleistung, mit dem die Dor Filmproduktion ("Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott") und die Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion ("Der Räuber") ausgezeichnet wurde. Der Publikumspreis ging an den Dokumentarfilm "Schwarzkopf" von Arman T. Riahi.
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