Am Dienstagabend, den 20.3, wurde in Graz das Filmfestival "Diagonale" feierlich eröffnet. Und gleich zum Kick off des Filmreigens in der steirischen Metropole wurden dem Schauspieler Johannes Schilberschneider große Ehren zu Teil. Er erhielt einen kleinen Holzkasten - auch besser bekannt als der Diagonale Schauspielpreis. . Intendantin Barbara Pichler beschäftigte sich in ihrer Eröffnungsrede mit Finanzen und Budgetkürzungen und sprach sich für ein Bekenntnis zum Film aus: "Kino und Film sind soziale und dynamische Künste, die unsere Kultur und Gesellschaft reflektieren oder auch kommentieren." Das Festival des österreichischen Films zeigt bis Sonntag 131 Filme in vier Grazer Kinos.
Silberschneider bekommt Preis Johannes Silberschneider, der im obersteirischen Mautern geboren wurde, besuchte nach der Matura das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Er spielte an zahlreichen Theatern in Österreich, Deutschland und der Schweiz und war in mehr als hundert Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Er drehte mit Axel Corti "Wohin und zurück" sowie "Herrenjahre" und war in mehreren "Trautmann"-Folgen zu sehen. Er wirkte auch im Oscar-nominierten Kurzfilm "Copy Shop" von Virgil Widrich mit. Seine jüngsten Arbeiten sind die Filme "Jud Süß - Film ohne Gewissen" oder auch "Mahler auf der Couch" und "Uns trennt das Gewissen". Derzeit spielt Silberschneider im Grazer Schauspielhaus in "Geister in Princeton" von Daniel Kehlmann.
Preis für 33-jähriges unfallfreies Herumkurven in der Filmszene Johannes Silberschneider erklärte in seinen Dankesworten, dass dies sein erster Preis sei, den er offenbar "für 33-jähriges unfallfreies Herumkurven in der Filmszene" bekommen habe, wobei "der Kaltstart und der Typenverschleiß enorm hoch waren". Bei den Rollen "war alles drin, von der Pubertät bis zum Greis und zurück", er habe "im Fernsehen und in Low- und No-Budget-Produktionen" gespielt. "Für einen Schauspieler in Österreich gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder lebenslange Festungshaft in der Burg oder Auswandern", meinte Silberschneider, der sich für letzteres entschieden hatte. Abschließend meinte er, wenn es einem Schauspieler nur gelänge "30 bis 40 Jahre ohne größere Schäden zu übertauchen, dann steht der Alterskarriere nichts im Weg".
Info Die 15. Ausgabe der Diagonale läuft heuer bis zum 25. März in der steiermärkischen Landeshauptstadt. In vier Grazer Kinos sind 131 Filme und Videos zu sehen. Auf dem Programm stehen 39 Uraufführungen, darunter allerdings nur ein einziger Spielfilm, nämlich "QVID TVM" von Mara Mattuschka und Reinhard Jud. Eines der Sonderprogramme ist dem österreichischen Autor, Kameramann und Regisseur Ferry Radax gewidmet. Ein historisches Spezialprogramm stellt den Regisseur, Kameramann und Schauspieler Charles Korvin in den Mittelpunkt. Alle Informationen finden Sie auch unter www.diagonale.at.
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