Set-Geständnis
Dreh mit Jolie war "schmerzhaft"
01.12.2014
Jack O'Connell: So war der "Unbroken"-Dreh mit Jolie als Regisseurin.
Die Dreharbeiten zu Angelina Jolies zweiter Regiearbeit "Unbroken" haben dem britischen Jungstar Jack O'Connell einiges abverlangt. "Wenn ich auf eine schmerzfreie Erfahrung zurückblicken würde, dann müsste ich mir Sorgen machen", sagte der 24-Jährige der APA in Los Angeles angesichts der dramatischen Lebensgeschichte des US-Athleten und Kriegshelden Louis Zamperini, in dessen Haut er schlüpfte.
"Nicht schmerzfrei"
Zamperini nahm als Langstreckenläufer an den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin teil. Während des Zweiten Weltkrieges überlebte er 47 Tage lang eine Bruchlandung auf offenem Meer, bis er von den Japanern gefangen genommen wurde. Zwei Jahre lang war er Folterungen in Kriegsgefangenenlagern ausgeliefert. Für die Rolle nahm O'Connell 14 Kilo ab. "Ich bin dankbar, dass ich ihn für die Welt porträtieren durfte", so der Schauspieler. "Ich hoffe, dass wir ihm gerecht werden."
Das Projekt von Universal war 57 Jahre lange im Umlauf, bevor Oscar-Preisträgerin Jolie sich des Materials annahm. Sie engagierte die Coen-Brüder für eine Überarbeitung des Drehbuchs. Der Film, der bereits im August in Los Angeles der Presse vorgestellt wurde, basiert auf der gleichnamigen Biografie von Laura Hillenbrand aus dem Jahr 2010. "Unbroken" wurde auch früh als möglicher Oscar-Anwärter gehandelt, in Österreich läuft der Film am 22. Jänner 2015 in den Kinos an.
Gefallen für Jolie?
Für O'Connell, der in der TV-Serie "Skins" als James Cook zu sehen ist und vom Branchenmagazin "Variety" zu jenen Schauspielern gezählt wurde, die man 2014 im Auge behalten sollte, könnte die Rolle nach elf Jahren Schauspielerfahrung den großen Durchbruch bedeuten. "Es war an der Zeit für eine Chance wie diese", gibt sich der Darsteller selbstbewusst. "Ich war so dreist zu glauben, dass sich Angie mit meiner Besetzung einen Gefallen getan hat."
Zamperini starb am 2. Juli im Alter von 97 Jahren in Los Angeles, konnte den Film aber noch vor seinem Tod sehen. "Er hat sich selbst in mir gesehen. Das ist vermutlich eines der größten Komplimente, die ich je bekommen werde", so O'Connell, dem Zamperini auch eine Nazi-Fahne zeigte, die sich der Athlet einst bei den Olympischen Spielen unter den Nagel gerissen habe. "Es spendet mir Trost, dass Angelina ihm den Film auf seinem Krankenbett zeigen konnte und sein Feedback positiv war."