Hollywood-Regisseur sieht Kino vor revolutionärem Umbruch.
Der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich hat Probleme mit dem 3D-Kino und den dazugehörenden Brillen für die Spezialeffekte. "Die Brille ist das Problem", sagte Emmerich in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem "Spiegel". "Man hat komischerweise weniger Kontakt zu seinem Nachbarn im Kino", sagte er. "Deshalb glaube ich auch nicht, dass sich 3D durchsetzen wird."
Kino wird sich verändern
Das Filmgeschäft sieht der Star-Regisseur vor revolutionären Umwälzungen. "Es wird künftig schlicht weniger Geld umgesetzt", sagte er. Das habe mit dem zusammenbrechenden DVD-Geschäft, aber auch neuen Online-Portalen zu tun. "Die ganze Art, wie wir Geld verdienen, wird sich verändern", prophezeite Emmerich. "Ich glaube, dass die Filmwirtschaft jetzt mit zehn Jahren Verspätung erlebt, was das Musik-Business schon hinter sich hat."
Kleinere Projekte
Er wolle künftig öfter kleine Projekte realisieren, kündigte Emmerich an. Denn große Projekte seien "in jeder Hinsicht erschöpfend", sagte er. "Dauernd kochen und dampfen tausend andere Dinge und Fragen, der Druck ist so groß, dass ich mich dann manchmal nach dem Ursprung des Filmens zurücksehne." An kleineren Filmen zeige sich zudem, wie erfolgreiche Filme auch billig produziert werden können. Es sei "verrückt", dass in Großproduktionen manchmal "zehn Millionen" für Dinge ausgegeben würden, die später nicht einmal im Film auftauchten.