Mit viel Prominenz
Filmfestival Locarno eröffnet
07.08.2014
Melanie Griffith brachte Hollywood-Glamour in die Schweiz.
Das 67. Filmfestival von Locarno ist am Mittwochabend mit der Europapremiere des Thrillers "Lucy" eröffnet worden. Regisseur Luc Besson schickt darin Hollywood-Heroine Scarlett Johansson in einen Dschungel der Gewalt, sie mutiert als Titelheldin durch unfreiwilligen Drogenkonsum zum Superwoman. Der Film (ab 14. August im österreichischen Kino) sorgt als blutgetränkte One-Woman-Show für reichlich Nervenkitzel.
Keine Scarlett, aber trotzdem Glamour wie noch nie
Viele Fans hatten gehofft, Scarlett Johansson komme persönlich zur Eröffnungsgala auf die Freiluftbühne der Piazza Grande, des mittelalterlichen Marktplatzes von Locarno. Doch die US-Schauspielerin, die im Spätsommer mit ihrem Lebensgefährten, dem französischen Journalisten Romain Dauriac, ein Kind erwartet, verzichtete auf die Reise an den Lago Maggiore. Dennoch gab es für die mehr als 8.000 Besucher der Gala so viel Glamour wie nie zuvor zum Auftakt eines Filmfestivals in Locarno.
Neben Luc Besson schritten die Schauspielstars Melanie Griffith aus den USA und Jean-Pierre Leaud aus Frankreich über den roten Teppich. Griffith stellt in Locarno den Kurzfilm "Durst" (USA) vor. Die Schauspielerin, die selbst mehrfach durch Drogen- und Alkoholmissbrauch für Schlagzeilen gesorgt hat, spielt darin eine von Drogen und Alkohol gezeichnete Frau.
Ehrenauszeichnnungen
Der als überaus scheu geltende und selten reisende Jean-Pierre Leaud, der vor 55 Jahren durch François Truffauts Film "Sie küssten und sie schlugen ihn" Weltruhm erlangte, bekam anlässlich der Festivaleröffnung einen Ehrenleoparden für sein Lebenswerk überreicht. Der Star, der im Mai seinen 70. Geburtstag feierte, nahm die Auszeichnung mit deutlicher Freude, doch ohne viele Worte an. Bereits am Donnerstagabend, dem zweiten Festivaltag, soll der deutsche Schauspieler Armin Mueller-Stahl ebenfalls für sein jahrzehntelanges internationales Wirken geehrt werden.
Bis zum Samstag nächster Woche zeigt das nach Berlin, Cannes und Venedig bedeutendste Filmfestival Europas in verschiedenen Wettbewerben und Sektionen mehr als 250 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Kernstück des Festivals ist der internationale Wettbewerb um den Goldenen Leoparden. 17 Filme gehen ins Rennen um die Gunst der Jury, in der auch der deutsche Regisseur Thomas Arslan mitarbeitet. Aus Österreich ist heuer kein Film mit dabei.
Verleihung des Hauptpreises
Der Goldene Leopard und die anderen Preise werden am Abend des 16. August unterm Sternenglanz auf der Piazza Grande von Locarno verliehen.