Sparkurs
Filmfestspiele Venedig ohne große Stars
25.07.2013
Kein österreichischer Film heuer im Wettbewerb in der Lagunenstadt.
Weniger Stars, aber viel Qualität: Unter diesem Motto stehen die 70. Filmfestspiele von Venedig vom 28. August bis zum 7. September, dessen Programm am Donnerstag in Rom vorgestellt wurde. 20 Filme gehen ins Rennen um den "Goldenen Löwen", jedoch keiner aus Österreich. Viele Filme befassen sich mit dem Thema der Krise, kündigte Festivaldirektor Alberto Barbera bei einer Pressekonferenz in Rom an. Wer in Venedig auf große Namen auf dem Red Carpet hofft, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. An klangvollen Namen wird es dieses Jahr am Lido mangeln.
Große Präsentation in Rom
Neben den 19 Streifen, die am 25. Juli in Rom auf der offiziellen Liste der Filme der Hauptschiene stehen, wurde auch die Teilnahme des Films „Parkland“, dem ersten Werk des US-Drehbuchautors Peter Landesman angekündigt. Außerhalb des Wettbewerbs werden elf Filme gezeigt. „Ich bin Risiken eingegangen, unter anderem, dass ich zwei Dokumentarfilme für den Hauptwettbewerb gewählt habe. Unser Job ist nicht, Stars auf den Laufsteg zu bringen, sondern auf Qualität zu achten. Heute kostet es sehr viel Geld, Starschauspieler nach Venedig zu bringen und wir müssen uns mit dieser Situation auseinandersetzen“, betonte Barbera.
Ein wenig Glamour schon dabei
Autogramm-Jäger in Venedig werden jedoch nicht ganz enttäuscht werden. "Gravity", ein Science-Fiction-Film des Mexikaners Alfonso Cuaron mit George Clooney und Sandra Bullock, wird die Filmfestspiele von Venedig eröffnen. Der Film wird am 28. August in 3D außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. Dabei handelt es sich um einen Thriller, in dem Bullock und Clooney zwei Astronauten auf einer Routine-Mission darstellen, die nach der Zerstörung ihres Shuttles plötzlich von der Welt abgeschnitten sind.
Im Rennen um die Löwen
Zu den Filmen, die um den Goldenen Löwen ins Rennen gehen, zählt „Child of God“ des US-Regisseurs James Franco. Die USA gehen auch mit David Gordon Greens Streifen „Joe“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle ins Rennen. Gute Chancen werden Jonathan Glazers Film „Under the Skin“ mit Scarlett Johannson in der Hauptrolle eingeräumt. US-Regisseur John Curran präsentiert den Film „Tracks“ mit Mia Wasikowska als Hauptdarstellerin vor. Fans des britischen Regisseurs Stephen Frears warten mit Spannung auf die Premiere seines neuen Werks „Philomena“ mit Judi Dench und Steve Coogan.
Philippe Garrel hoch im Kurs
Frankreich geht mit Philippe Garrels „La jalouisie“ ins Rennen. Italien ist in der Hauptschiene gleich mit drei Filmen vertreten. Gianni Amelio stellt sein neues Werk „L ́intrepido“ vor. Die sizilianische Regisseurin Emma Dante präsentiert eine Koproduktion mit der Schweiz und Frankreich „Via Castellana Bandiera“. Gianfranco Rosi zeigt den Dokumentarfilm „Sacro GRA“.
Filme mit sozialem Background
Die Filme im Wettbewerb sind laut Festivaldirektor Barbera ein Spiegel der heutigen Realität. „Viele Streifen die wir gewählt haben, erzählen über die soziale, wirtschaftliche und familiäre Krise in der heutigen Zeit. Was diesen Filmen gemeinsam ist, ist der Mangel an Perspektiven. Kein Regisseur zeigt sich optimistisch. Viele Streifen beschreiben ein tragisches Bild der Gesellschaft, von Gewalt in der Familie, über Prostitution bis zu Pädophilie“, meinte Barbera.Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci ist Jurypräsident in Venedig. Bertolucci hatte bereits vor genau 30 Jahren im Jahr 1983 die Jury des Festivals geleitet. Der US-Regisseur William Friedkin wird den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhalten. Zahlreiche Werke des Filmemachers sollen in Venedig gezeigt werden.
Die Hard Facts: Diese Filme matchen sich um den "Goldenen Löwen"
"Es-Stouh (The Rooftops)" von Merzak Allouache (Algerien,Frankreich)
"L'Intrepido" von Gianni Amelio (Italien)
"Miss Violence" von Alexandros Avranas (Griechenland)
"Tracks" von John Curran (Großbritanien, Australien)
"Via Castellana Bandiera" von Emma Dante (Italien, Schweiz,Frankreich)
"Tom à la ferme" von Xavier Dolan (Kanada, Frankreich)
"Child of God" von James Franco (USA)
"Philomena" von Stephen Frears (Großbritanien)
"La jalousie" von Philippe Garrel (Frankreich)
"The Zero Theorem" von Terry Gilliam (Großbritanien, USA)
"Ana Arabia" von Amos Gitai (Israel, Frankreich)
"Under the Skin" von Jonathan Glazer (Großbritanien, USA)
"Joe" von David Gordon Green (USA)
"Die Frau des Polizisten" von Philip Gröning (Deutschland)
"Parkland" von Peter Landesman (USA)
"Kaze tachinu" von Hayao Miyazaki (Japan)
"The Unknown Known: the Life and Times of Donald Rumsfeld" von Errol Morris (USA)
"Night Moves" von Kelly Reichardt (USA)
"Sacro GRA" von Gianfranco Rosi (Italien)
"Jiaoyou (Stray Dogs)" von Tsai Ming-liang (Taipeh-China, Frankreich)
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