Kinofilme der Woche

Heiße Scarlett und ein Vermächtnis

31.03.2017

Action "Ghost in A Shell", animiertes "Boss Baby" und Glawoggers "Untitled".

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Die Sonne scheint, doch irgendwann wird es dunkel und dann ist Zeit, ins Kino zu gehen, sich mit Popcorn und Nachos einen Film anzusehen. Wenn ihr noch keine Idee hab, was diese Woche läuft, dann klickt euch durch die Trailer!

Ghost In The Shell

Scarlett Johansson ist Star der ersten Realverfilmung von "Ghost in the Shell" nach dem gleichnamigen japanischen Manga. In dem Science-Fiction-Thriller spielt Johansson ("Lost in Translation", "Lucy") einen Cyborg mit Superkräften - halb Mensch, halb Maschine. Als Anführerin einer Sondereinsatztruppe hat sie die Aufgabe, die gefährlichsten Verbrecher der Welt zu stoppen. Sie muss Hacker jagen, die sich in die menschliche Psyche einloggen und ihre Opfer auf diese Weise kontrollieren und steuern - dabei deckt sie ein Geheimnis um ihre eigene Vergangenheit auf. Die original Manga-Story von Masamune Shirow wurde schon in zahlreichen Zeichentrickfilmen und -serien erzählt. Regie bei der Realverfilmung führte Rupert Sanders ("Snow White and the Huntsman"). USA 2017/106 min. Regie: Rupert Sanders. Mit: Scarlett Johansson, Michael Wincott, Michael Pitt, Juliette Binoche, Johan Philip Asbaek.

Die versunkene Stadt Z

Der Brite Percival Fawcett (Charlie Hunnam) wird 1906 zu Landvermessungen nach Bolivien geschickt. Gemeinsam mit seinem Trupp rund um Begleiter Henry Costin (Robert Pattinson) kämpft er sich durch den südamerikanischen Regenwald und findet Spuren einer alten Zivilisation. Er ist davon überzeugt: Mitten im Urwald muss eine Stadt gestanden haben. Er nennt sie "Z". Zurück in England kämpft Fawcett gegen Skeptiker seiner Theorie - und organisiert zwei weitere Südamerika-Expeditionen. Dort haben die Abenteurer mit wilden Tieren, überraschenden Angriffen von Einheimischen und immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen. Regisseur James Gray ließ den Film im Urwald drehen - und präsentiert so eindrucksvolle Bilder. USA 2016/141 min. Regie: James Gray. Mit: Charlie Hunnam, Tom Holland, Robert Pattinson, Sienna Miller, Angus MacFadyen.

The Boss Baby

Baby gegen Welpen: Um diesen Konflikt dreht sich die computeranimierte 3D-Komödie "The Boss Baby" aus dem Hause DreamWorks. Eine Firma will nie mehr alternde Hunde entwickeln und damit die Liebe der Menschen von drolligen Babys auf das eigene possierliche Produkt lenken. Die Babys lassen sich das nicht bieten und starten eine Mission: Einer der Manager ist der kleine Bruder von Tim Templeton. Der Siebenjährige sieht sich plötzlich mit einem Brüderchen konfrontiert, der nicht nur Brei spuckend und mit Schnuller daherkommt - sondern im Anzug samt Aktenköfferchen. Der wahre Kern der Geschichte ist der Zwist zwischen Geschwistern und die Veränderung, die ein Baby mit sich bringt. Darüber hinaus lassen die Macher der bunten Fantasie aber freien Lauf und zeigen die Brüder bei ihrem rasanten Rettungsmanöver. Im englischen Original wird "The Boss Baby" von Alec Baldwin gesprochen. USA 2017/86 min. Regie: Tom McGrath

A United Kingdom

Ein schwarzer Mann und eine weiße Frau Ende sind Ende der 40er-Jahre ein Paar und natürlich eine Provokation. Ihre Familien, die eine in England, die andere in Afrika, lehnen die Beziehung genauso ab wie die Regierung des Britischen Empires, die eine diplomatische Auseinandersetzung mit dem rassistischen Apartheid-Regime in Südafrika fürchtet. Die Geschichte hinter dem Film "A United Kindom" ist wahr. David Oyelowo ("Selma") als designierter König des späteren Botsuana und Rosamund Pike ("Gone Girl") als englische Sekretärin überzeugen in ihren Rollen auch durch ihre starken Dialoge. Der Film von Amma Asante ist geprägt von Kontrasten: Einerseits das düstere und verregnete London, andererseits das helle, warme Botsuana. USA/GB/CZ 2016/111 min. Regie: Amma Asante. Mit: David Oyelowo, Rosamund Pike, Jack Davenport, Tom Felton, Laura Carmichael.

Untitled

"Der schönste Film", hört man Michael Glawogger eingangs sagen, "ist einer, der nie zur Ruhe kommt." Die Doku "Untitled", die am Dienstag die 20. Diagonale eröffnet hat und wenige Tage darauf österreichweit im Kino gestartet ist, ist ein wahrlich schöner Film geworden - realisiert von der Cutterin Monika Willi mit jenem Material, das der Regisseur bis zu seinem Tod auf seiner ziellosen Reise im Balkan, Italien, Nordwest- und Westafrika gedreht hat. Der rote Faden ist Glawoggers Konzept von "Serendipity", vom glücklichen Zufall, den es zu umarmen und festzuhalten gilt. A 2017/100 min. Regie: Michael Glawogger, Monika Willi.

Tanna - Eine verbotene Liebe

Zusammen mit Filmen wie Maren Ades "Toni Erdmann" und Asghar Farhadis schließlich triumphierendem "The Salesman" konkurrierte "Tanna" in diesem Jahr um einen Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film. Für "Tanna" haben die beiden Filmemacher Bentley Dean und Martin Butler sieben Monate auf einer südpazifischen Insel gelebt. Dort ließen sich die Regisseure von den Einheimischen zu einer Liebesgeschichte inspirieren. Es geht um verfeindete Stämme, den Gegensatz von Tradition und Aufbruch, um "eine verbotene Liebe" (so der deutsche Untertitel des Films): Heimlich haben sich Wawa und Dain ihre Treue versprochen. Doch um einen Streit zu beenden, soll Wawa das Mitglied eines verfeindeten Stammes heiraten. AUS/Vanuatu 2015/ 106 min. Regie: Martin Butler, Bentley Dean. Mit: Mungau Dain, Marie Wawa.

Auf Ediths Spuren - Tracking Edith

Jede Familie hat ihre Geheimnisse. Edith Tudor-Hart (1908-1973), geborene Suschitzky, hat ihres besonders gut gehütet: Erst 20 Jahre nach ihrem Tod kam heraus, dass die renommierte Fotografin Agentin des sowjetischen Geheimdiensts KGB war. Ihr Großneffe, der austro-amerikanische Autor Peter Stephan Jungk, geht in seiner Doku "Auf Ediths Spuren" ihren Beweggründen nach. Interviews mit Historikern, Archivaren, ehemaligen Geheimagenten und Verwandten werden u.a. durch animierte Sequenzen ergänzt. So entsteht ein vielseitiges, fesselndes Porträt einer faszinierenden Frau. A 2016/91 min. Regie: Peter Stephan Jungk  

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