Filmpremiere

Bully blieb in Wien stumm

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Michael "Bully" Herbig kam zur Filmpremiere von „Hotel Lux“.

So hat man Michael Bully Herbig noch nie erlebt. Als der Comedian am Mittwoch, 26.10., zur Premiere seines Films Hotel Lux in Wien ankam, brachte er statt schöner Worte einen handgeschriebenen Zettel mit: „Sorry, Stimme kaputt!“.

Absolutes Redeverbot
Wegen einer Stimmbandentzündung hatten ihm die Ärzte absolutes Redeverbot erteilt. Also winkte er seinen Fans bei der Gala im Apollo-Kino still zu. Zuvor machte er sich beim Pressegespräch auf andere Weise nützlich: Bully hielt keine Vorträge, sondern das Mikrofon, mit dem die Journalisten ihre Fragen stellten. Er antwortete pantomimisch – oder ließ Filmpartnerin Thekla Reuten für sich sprechen.

„Ob ich einen Apachen (wie in Der Schuh des Manitu) oder einen Komiker spiele – kein Unterschied. Beides ist die gleiche Arbeit“, ließ Herbig ausrichten. Einen gewaltigen Unterschied gibt‘s aber schon: Der Comedian wagt in Hotel Lux den Sprung ins Charakterfach. Er spielt einen völlig unpolitischen Parodisten, der 1938 vor den Nazis flüchtet und in Moskau landet – in einem Hotel, das von Exil-Kommunisten bewohnt wird. Dort weckt er bald die Aufmerksamkeit des Diktators Stalin...

Beglückend
„Bully ist eine beglückende Besetzung“, schwärmt Regisseur Leander Haußmann (Sonnenallee), der in seiner Polit-Komödie erst die Nazis und dann die Stalinisten in die Pfanne haut. „Dies ist ein Film über den Verlust von Idealen“, sagt der in der DDR aufgewachsene Filmemacher. „Im Stalinismus zeigte sich, wie eine gute Idee in entsetzlicher Brutalität endete.“

Fortsetzung
Sollte das Publikum Bully Herbig in der Rolle des stets lächelnden Tingel-Tangel-Manns Hans Zeisig lieben, so denkt Haußmann schon an eine Fortsetzung: „Zeisig könnte eine Figur wie Indiana Jones werden, der dann den Kalten Krieg, die USA und die DDR erlebt.“ Wäre Bully bei diesem Projekt dabei? Der stumme Star antwortet mit heftigem, fröhlichen Kopfnicken. Also: Ja!

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