Unterhaltsamer Horrorfilm von den Machern von "Saw" und "Paranormal Activity".
Unheimliche Dachböden, verzerrte Dämonenfratzen, schräge Geräusche. Ein Horrorfilm muss das Genre nicht neu erfinden, um für Gänsehaut zu sorgen. Das beweisen die Macher von "Saw" und "Paranormal Activity" in ihrer gemeinsamen Produktion "Insidious", die am 21. Juli in die Kinos kommt. Das neue Haus einer US-Durchschnittsfamilie scheint ein Eigenleben zu entwickeln, als Sohn Dalton ohne ersichtlichen Grund ins Koma fällt.
Neuer Lebensabschnitt
Josh Lambert (Patrick Wilson) und seine Frau Renai ( Rose Byrne
) wollen mit ihren drei Kindern in einen erfolgreichen Lebensabschnitt starten. Er ist ein engagierter Lehrer, sie eine hoffnungsvolle Songwriterin. Doch seltsames Knarren im Gebälk des neuen Eigenheims und ein scheinbar harmloser Sturz des achtjährigen Dalton (Ty Simpkins) bei einer Erkundungstour am Dachboden kündigen das Unheil an. Und warum, fragt sich Dalton, sind eigentlich keine Fotos von seinem Vater im Familienalbum? Kurz darauf findet Josh seinen Sohn am Morgen leblos im Bett.
Geistererscheinungen
Die Ärzte nennen es Koma, sind aber in Wahrheit ratlos. Von jetzt an liegt Dalton neben einem monoton piependen Überwachungsmonitor in seinem Zimmer. Doch damit fängt der Schrecken erst an, Renai beginnt Stimmen zu hören und sieht Geisterwesen durchs Zimmer wandern. Auch ein neuerlicher Umzug ändert daran nichts. Während Josh den verständnislosen Skeptiker gibt, vermittelt dessen Mutter (Barbara Hershey) dem Paar die Parapsychologin Elise (die Genre-Fans bekannte Lin Shaye), die sich mit zwei an "Ghostbusters" (1984) erinnernden Nerds ans Werk macht. Ihre Diagnose: Der Bub ist auf einer Astralreise ins Ewigreich verschollen.
Geballtes Horror-Know-how
Hinter "Insidious" steckt geballtes Horror-Know-how. Regisseur James Wan und Drehbuchautor Leigh Whannell haben mit "Saw" (2004) den Grundstein für eine Blockbuster-Serie gelegt und sich die Macher einer noch größeren Low-Budget-Sensation als Produzenten ins Boot geholt, Oren Peli, Jason Blum und Steven Schneider, bekannt durch ihren Paranoia-Hit "Paranormal Activity" (2007). Das Ziel war laut Whannell nichts Geringeres als den "furchteinflößendsten Film der Geschichte" zu machen. Für Wan reicht es schon, "wenn 'Insidious' der 'Poltergeist' (1982) dieser Generation wird".
Wirkungsvoll
Die Genre-Klassiker der Zeit bis in die 1980er haben es Wan und Whannell angetan - und das sieht man. Handlung, Drehorte und Figurenarsenal kommen einem mehr als bekannt vor und das Ewigreich hat den altmodischen Charme einer Geisterbahn. Aber es ist alles höchst wirkungsvoll umgesetzt. Eindringliche Sounds und Geräusche, extravagante Kameraperspektiven und andere optische Verfremdungseffekte steigern den Nervenkitzel. Hier tropft kein Wasserhahn, ohne üble Vorahnungen zu verbreiten, vom Geistergeflüster aus dem Babyfon ganz zu schweigen. "Insidious", zu deutsch "heimtückisch", wird den Zuschauern vom schaurigen Beginn bis zum kreischenden Finale das Fürchten lehren.