Iron Man 2

Ironisches Comic-Sequel mit labilem Held

04.05.2010

Mickey Rourke als anachronistischer Antagonist - Ab 6. Mai im Kino.

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Tony Stark alias "Iron Man" lässt sich als Popstar feiern. Er hat den "Weltfrieden privatisiert", verkündet der exzentrische Milliardär und geläuterte Waffenhändler im High-Tech-Kampfanzug vor einem Regierungskomitee, das die nationale Sicherheit nicht gänzlich in den Händen des eitlen Teilzeitsuperhelden sehen will. Robert Downey Jr., erneut großartig in der Rolle des größenwahnsinnig-fehlbaren Physikers, wird im zweiten Teil des Comic-Spektakels aber auch noch mit weiteren Begehrlichkeiten konfrontiert - etwa jenen des Waffenmagnaten Hammer (Sam Rockwell) oder des russischen Killers Ivan (Mickey Rourke). 

"Iron Man 2" - Darum gehts

Mit einem betrunkenen Mickey Rourke in einem klischeehaft dreckigen Verschlag in Russland beginnt die nach dem erfolgreichen und vielgelobten ersten Teil von Fans schon sehnsüchtig erwartete Fortsetzung. Während im Fernsehen das Coming-Out von Stark übertragen und diskutiert wird, stirbt Ivans Vater - und der Bastler und Erfinder schwört "Iron Man" bittere Rache. In welchem Zusammenhang Ivan mit Iron Man steht, wird sich erst später herausstellen. Bis dahin ist der anachronistische Antagonist schon längst beim Autorennen in Monaco auffällig geworden, wo er Tony Stark mit seinen elektrisierenden Peitschen ganz schön aus dem Konzept bringt.

Stark tut sich immer schwerer, seine Geschäfte und seine Aufgaben unter einen Hut zu bringen, sein Herz ist aufgrund der neuen Technologie labil, sein Blut vergiftet zusehends. Er ernennt seine ebenso loyale wie hübsche Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) zur Vorstandsvorsitzenden seines Konzerns und die nicht minder hübsche, aber undurchsichtige Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) zu ihrer Nachfolgerin. Und er liefert sich an seinem Geburtstag mit seinem besten Freund (Don Cheadle im Kampfanzug) einen mit Daft Punk unterlegten Fight in der eigenen Villa. Das hochkarätige Schauspiel-Ensemble (u.a. auch Samuel L. Jackson) trägt den Film zu einem Gutteil.

Aber auch der ironische Zugang, mit dem Regisseur Jon Favreau schon an den ersten Teil des Action-Blockbusters heranging und der wohl nicht unwesentlich zu den 572 Millionen Dollar an weltweitem Einspielergebnis beigetragen hat, kommt in der Fortsetzung der Marvel-Comicverfilmung nicht zu kurz. Dazu kommen intensive und packend inszenierte Actionszenen, stets der Handlung untergeordnete Special Effects und die Erkenntnis, dass ein Film heute noch nicht zwingend in 3D sein muss, um das Publikum richtiggehend in den Film zu saugen. Auch wenn insgesamt weniger manchmal mehr gewesen wäre, der Film wird auf jeden Fall die Vorfreude auf Teil drei anheizen.

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