Sagen-Actionfilm
Kampf der Titanen: Menschen gegen Götter
06.04.2010
Im starbesetzten Fantasy-Sandalenfilm kämpft Halbgott gegen Monster
Wie einst die Stalin-Denkmäler im Ostblock, so wird im Fantasy-Sandalenfilm "Kampf der Titanen" eine Zeus-Statue gestürzt. Im mythischen Griechenland haben die Menschen die Nase voll von ihren übellaunigen Göttern und wollen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Der intrigante Unterweltherrscher Hades überredet Götterchef Zeus, den Erdlingen eine Lektion zu verpassen. So schlägt die Stunde von Perseus, einem Abkömmling von Zeus, den er mit einer irdischen Frau gezeugt hat.
Remake
Das am 8. April anlaufende Spektakel, auf den kanarischen Inseln gedreht, orientiert sich nur lose am einstigen Kassenknüller von 1981, der seinerseits mit der Perseus-Sage sehr sorglos umsprang. Perseus, von einem Fischer aufgezogen, will sich an Hades, der Perseus' Stieffamilie getötet hat, rächen. Dazu muss der Halbgott mit Unterstützung irdischer Soldaten und allerlei göttlicher Nachhilfe die Medusa und sonstiges antikes Gezücht schachmatt setzen. Andromeda, Tochter des Königs von Argos, im Originalfilm noch Perseus' Geliebte, spielt nur als potenzielle Opfergabe und Futter für ein See-Ungeheuer eine Rolle.
Special-Effects
Egal - schon der Originalfilm ging nicht wegen seines fein ziselierten Drehbuchs, sondern wegen Trickfilmpionier Ray Harryhausen in die Filmgeschichte ein. Beim Anblick von Harryhausens handgemachten Monstern, mit "Stop Motion" in Gang gesetzt, blieb dem Publikum das Popcorn im Hals stecken. Mehr als Special-Effects-Rambazamba und Männer in Sandalen, ohne Socken, durfte man auch vom Remake von Louis Leterrier, der es bereits mit dem "Unglaublichen Hulk" krachen ließ, nicht erwarten. Doch obwohl die computeranimierte Götterdämmerung mit 3D aufgemotzt wurde, ist das Ergebnis ein arg uninspiriertes Deja-Vu-Erlebnis.
Mythologie-Spektakel
"Harry Potter", "Herr der Ringe", "Narnia" und andere computeranimierte Fantasy-Abenteuer haben die Mythologie so gründlich abgegrast, dass man sich angesichts der Monsterskorpione und -kraken, zombiehaften Wesen und Gruselhexen abwechselnd in einem der nämlichen Filme wähnt. Überdies wirkt das Epos wie ein Nachzügler des vor kurzem gelaufenen Kinderabenteuers "Percy Jackson", in dem die Perseus-Sage ins heutige New York verpflanzt wurde. Verwaschene CGI-Kulissen und chaotisch choreographierte Kampfszenen verstärken noch den Secondhand-Charakter der Mission. Das gilt auch für das hochkarätige Ensemble: Ein ausgemergelter Ralph Fiennes gibt nach Harry Potters Nemesis "Du-weißt-schon-wer" den Oberfiesling Hades. Liam Neeson, in den "Narnia"-Epen als Erlöser tätig, kommt als Zeus wie Meister Proper daher. Sam Worthington, zuletzt als "Avatar" in einer Identitätskrise zwischen Mensch und Nav'i, hadert nun als Halbgott mit seiner olympischen Mischpoke. Seine Miene bleibt dabei so starr, als habe er Medusa ins Auge geblickt. Selbst diese Versteinerungskünstlerin mit Schlangenfrisur, sonst ein Highlight der Kostümbildner, ist fad: Kein Wunder, dass die Götter ausgestorben sind.
„Kampf der Titanen“- Darum gehts
Im „Kampf der Titanen“ geht es um die ultimative Macht: Männer kämpfen gegen Könige, Könige gegen Götter. Selbst die Götter führen Krieg gegeneinander – und dadurch könnten sie die Welt vernichten. Perseus (Sam Worthington) ist als Gott geboren, aber als Mensch aufgewachsen. Ohnmächtig muss er erleben, wie seine Familie dem Rachegott Hades (Ralph Fiennes), dem Herrn der Unterwelt, zum Opfer fällt. Weil er nun nichts mehr zu verlieren hat, erklärt Perseus sich zu dem tollkühnen Versuch bereit, Hades zu überwinden, bevor dieser den Götterkönig Zeus (Liam Neeson) entmachtet und die Erde ins Höllenchaos stürzt. Auf gefährlichen Pfaden führt Perseus eine Gruppe unerschrockener Krieger in die verbotenen Welten. Dabei muss er sich gegen infernale Dämonen und fürchterliche Monster wehren, doch eine Chance auf Erfolg hat er nur, wenn er seine göttliche Kraft akzeptiert, der Vorsehung trotzt und sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt.
Starbesetzung |
„Kampf der Titanen“. Ab 8. April 2010.