Diese Woche der Hit: Vampire, Wölfe, Liebespaare und Weihnachtsmänner.
Die Sonne versteckt sich nach wie vor und die Motivation, etwas außerhalb der eigenen vier Wände zu unternehmen, tendiert bei vielen gegen Null. Jedoch könnte Mann, Frau und Kind sich wohlig warm einpacken und die Reise ins Kino antreten. Es zahlt sich auf jeden Fall aus. Darum der Vorschlag: Wieso nicht wieder einmal im Kino kuschenl? Hier die Filmstarts der Woche, damit die Qual der Wahl einfacher fällt.
"Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 1"
(USA 2011, 117min)
Regie: Bill Condon
Mit: Robert Pattinson, Kristen Stewart, Taylor Lautner
Finalauftakt der Fantasy-Romanverfilmungen: Bella wird schwanger, und nach vielem Hin und Her und einigen Problemen mit Werwölfen kommt ihre Tochter zur Welt. Deren Namen findet selbst der Vater etwas schräg: Renesmee, eine Mischung aus den Namen Renée und Esme, den beiden Großmüttern. Weil sie die blutreiche Geburt fast nicht überlebt, macht Edward seine Frau mit herzhaftem Zubeißen zum Vampir. Ihre Tochter findet schon in ihren ersten Stunden den Mann fürs Leben. Werwolf Jacob verliebt sich in das Baby. Im allerletzten Teil wird die illustre Familie ihr Glück verteidigen müssen - der aber erscheint erst im November 2012.
Web: www.breakingdawn-themovie.com
"Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel"
(D 2011, 89 min)
Regie: Oliver Dieckmann
Mit: Noah Kraus, Mercedes Jadea Diaz, Jessica
Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann. Auf der Flucht vor dem bösen Waldemar Wichteltod, der aus Weihnachten eine reine Konsum-Orgie machen will, stürzt er auf die Erde. Dort trifft er glücklicherweise die beiden Kinder Ben und Charlotte, die auch so einige Sorgen plagen. Gemeinsam retten sie das Weihnachtsfest. In der Verfilmung des Cornelia-Funke-Romans gelingt es Regisseur Oliver Dieckmann, den ganz speziellen Zauber des Weihnachtsfestes mit liebenswerten Charakteren einzufangen - ein wunderbares Weihnachtsabenteuer für Familien mit kleinen Kindern.
Web: weihnachtsmann-film.de
"Der Gott des Gemetzels"
(D/F/PL/ES 2011, 79 min)
Regie: Roman Polanski
Mit: Kate Winslet, John C. Reilly, Christoph Waltz, Jodie Foster
Ein Bühnenspaß als Kino-Knaller: Roman Polanski hat Yasmina Rezas internationalen Theaterhit als Star-Parade auf die Leinwand gebracht. Die Oscar-Preisträger Jodie Foster, Kate Winslet und Christoph Waltz sowie John C. Reilly sorgen für schauspielerische Klasse. Das hochkarätige Hollywood-Quartett spielt zwei Ehepaare, die erstmals zusammenkommen. Die Vier treffen sich in der Wohnung des einen Paares, nachdem sich die etwa zehnjährigen Söhne auf dem Spielplatz eine kleine Prügelei geliefert haben. Zunächst geht es beim Kennenlernen der Eltern zivilisiert zu. Bald aber fallen die Masken des antrainierten guten Benehmens, und die braven Bürger verwandeln sich in Bestien.
Web: www.sonyclassics.com/carnage
"Arrietty"
(JP 2011, 94 min)
Regie: Hiromasa Yonebayashi
Der Film erzählt die Geschichte des kleinen fantastischen Geschöpfs Arrietty, das in einem großen Haus vom Wasser und den Lebensmitteln seiner Gastgeber lebt, bis es sich mit einem Kind anfreundet. Der Animationsfilm basiert auf dem Roman "The Borrowers" der britischen Kinderbuchautorin Mary Norton.
"American Passages"
(A 2011, 120 min)
Regie: Ruth Beckermann
Am Beginn steht die Wahlnacht 2008, als Barack Obama die Präsidentschaft errang, was sich in den ungläubig-freudigen Augen zahlreicher Afroamerikaner widerspiegelt. Von dieser Nacht ausgehend hat Filmemacherin Ruth Beckermann ein essayistisches Panoptikum der USA von heute erstellt.
Web: www.americanpassages.at/
"Die Frau die singt - Incendies"
(CAN 2010, 130 min)
Regie: Denis Villeneuve
Mit: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin, Maxim Gaudette
Der Zuseher begibt sich mit zwei Geschwistern auf eine Reise in deren Vergangenheit. Nach dem Tod deren Mutter beschäftigen sie sich stark mit ihrer Geschichte. Nach und nach enthüllen sie unbekannte und dramatische Einzelheiten aus dem Leben ihrer Mutter, die in einem Krisengebiet im Nahen Osten aufgewachsen ist. Sie erlebte die Gräuel eines Bürgerkrieges, wurde von der Familie verstoßen und als Rebellin gefoltert.
Web: incendies-thefilm.com/
"Mein Haus stand in Sulukule"
(A 2010, 94 min)
Regie: Astrid Heubrandtner
Der Dokumentarfilm der Österreicherin Astrid Heubrandtner erzählt von einem besonders dramatischen Fall von Gentrifizierung. Der Istanbuler Stadtteil Sulukule galt als lebendiges Viertel, in dem die zum grössten Teil aus Roma bestehende Bevölkerung für Tanz, Musik und gute Laune sorgte. Nachdem diesem bunten Treiben wegen vermuteter Unmoral per Gesetz ein Riegel vorgeschoben wurde, verloren dort viele Menschen ihre Einkommensgrundlagen und das Viertel verelendete. Ein Stadterneuerungsprogramm vertrieb die Bewohner, die sich die neuen, für ein zahlungskräftigeres Publikum angelegten Domizile nicht mehr leisten konnten. Sie wurden an den Stadtrand umgesiedelt, wo sie nicht willkommen sind.
"Der Prozess"
(A 2011, 116 min)
Regie: Gerald Igor Hauzenberger
Der bei der Viennale preisgekrönte Film ist keine filmische Adaption von Franz Kafkas berühmtem Roman, lässt aber Vergleiche aufgrund der Absurditäten, über die im Film berichtet wird, zu. Die Doku begleitet sieben Tierschützer, die 2008 nach dem sogenannten "Mafia-Paragrafen" wegen Beteiligung bei einer kriminellen Organisation angeklagt wurden. Behandelt wurden sie dabei wie Terroristen. Die kostenintensiven Ermittlungen lieferten jedoch keine Beweise. Regisseur Hauzenberger befürchtet, dass die Grundrechte des einzelnen der Terrorprävention geopfert werden.
Web: www.derprozess.com
"Mein Freund Knerten"
(NOR 2009, 74 min)
Regie: Åsleik Engmark
Mit: Adrian Gronnevik Smith, Pernille Sorensen, Jan Gunnar Roise
Im Mittelpunkt steht eine Kindheit im Norwegen der 1960er Jahre. Lillebror ist mit seinen Eltern und seinem großen Bruder in ein abgelegenes Haus auf dem Land gezogen, wo es schwer ist, neue Freunde zu finden. Eines Tages entdeckt er Knerten, einen eigentümlich menschlich geformten Zweig, der sein bester Freund wird.
Web: www.knerten.de/