"Lone Survivor"

Mark Wahlberg kämpft sich durch Krieg

18.03.2014

Oscarnominierter Film erzählt Geschichte eines Spezialeinsatzes im Hindukusch.

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Ein Denkmal für drei gefallene US-Elitesoldaten sollte es werden - und keine Nummer kleiner. Ihr Leben, im Krieg in Afghanistan geopfert, kommt am Freitag ins Kino. "Lone Survivor" zeigt dabei die Geschichte der verdeckten Militäroperation Red Wings, erzählt nach dem gleichnamigen Buch des einzigen Überlebenden Petty Officer First Class Marcus Luttrell. Ab 21. März im Kino.

Hier der Trailer zum Film



Tapferer Kämpfer
Ihn spielt Mark Wahlberg, der als bester Schauspieler in einem Actionfilm bei den Critics' Choice Awards ausgezeichnet wurde. "Lone Survivor" selbst erhielt den Preis als bester Actionfilm. Trotz zweier Nominierungen für den besten Ton und den besten Tonschnitt ging er bei den kürzlich verliehenen Oscars allerdings leer aus. Regisseur Peter Berg ("Battleship") hat sich dem Stoff aus dem Jahr 2005 gewidmet. Dabei stand er gewaltig unter Druck: Luttrell drohte laut Presseheft, dass Berg sich bei schlechter Arbeit vor mehr als 1.000 Navy Seals würde rechtfertigen müssen und dass er für einen Monat bei Berg einziehen werde - ob der das wolle oder nicht.

Gedenken an tapfere Männer
"Er wollte sichererstellen, dass ich auch wirklich verstand, was sich dort auf dem Berg abgespielt hat", sagt Berg. Produktionspartnerin Sarah Aubrey meint, Luttrell habe unmissverständlich klargemacht, "dass er die Erinnerung an die Männer ehren wolle, die an seiner Seite gestorben waren. Wir wussten, dass wir in diesem Punkt wirklich ganze Arbeit leisten mussten, sonst würde es Ärger geben."

Viel Action und Verletzte
Herausgekommen ist ein Kriegsfilm, gefärbt vom amerikanischem Patriotismus, der die Leistung, Stärke und Einsatz der Soldaten sowie ihren Zusammenhalt glorifiziert. Der Zuschauer lernt, dass für einen getöteten Amerikaner die Köpfe mehrerer Taliban rollen sollen. Dass US-Spezialeinheiten praktisch mit fast jedem Schuss tödlich treffen, Dutzende Milizkräfte auf der gegnerischen Seite aber so gut wie nie. Navy Seals erleiden ihre größten Wunden bei metertiefen Sprüngen an kantigen Felswänden hinab. Selbst wenn sie mit dem Kopf auf Gestein schlagen oder mit voller Wucht gegen einen Baum prallen, brechen nicht zwangsläufig alle Rippen. Und sollte doch mal ein Knochen aus dem Bein schauen, schiebt ein guter Soldat ihn wieder unter die Haut. Die Maskenbildner haben tatsächlich ganze Arbeit geleistet.

Resümee

Aus amerikanischer Sicht mag diese Darstellung verständlich sein. Auch die Huldigung der Navy Seals zu Beginn des zweistündigen Films, bei dem alleine die Haupt-Gefechtsszene mehr als 30 Minuten einnimmt, oder Fotos der echten Soldaten am Ende unterstützen das. Um aber auch aus anderer Perspektive Gefallen an dem Werk zu finden, muss sich der Zuschauer entweder für Militärtaktik und Soldatenehre interessieren. Oder spritzendem Blut im Sonnenlicht eine gewisse Ästhetik abgewinnen können.

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