Filmstart
"Marley": Hommage an die Reggaegröße
15.05.2012
Reggae-Legende Bob Marley wird im Kino wieder zum Leben erweckt.
Bei Facebook hat Bob Marley fast 40 Millionen Fans. Dabei war vom Internet noch keine Rede als die Reggaeikone, der Gitarrist und Songwriter vor über 30 Jahren starb. Nun zeichnet Kevin Macdonald ("Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht") das kurze und doch so nachhaltige Leben und Wirken des charismatischen Sängers ("No Woman No Cry", "I Shot the Sheriff") nach. Der britische Regisseur und Oscarpreisträger hat dafür nicht nur auf Jamaika, in Ghana, Japan, Großbritannien und den USA gedreht, er durfte auch als erster Filmemacher die privaten Archive der Marley-Familie nutzen.
Hier der Trailer zum Film
Marley der Friedenskämpfer
Seine Mutter war schwarz und sein Vater weiß: Bob Marley, geboren 1945 in der ländlichen jamaikanischen Gemeinde Saint Ann, wuchs in recht bescheidenen Verhältnissen auf. Später, als Jugendlicher, ging er nach Kingston, um von dort aus mit seiner Stimme und seiner positiven Botschaft die Welt zu erobern. Heute gilt Marley nicht nur als Mitbegründer eines musikalischen Genres, er wird auch mit ungebrochener Begeisterung als Friedenskämpfer verehrt, als Stimme der Unterdrückten, als Revolutionär: ob auf Jamaika, in Afrika, im Mittleren Osten oder in Europa. Kevin Macdonald zeigt das Geburtshaus der Reggaeikone genauso wie das einzig bekannte Foto von Marleys weißem Vater. Er berichtet von den ersten Hits der "Wailers", Marleys Frauen - er hatte elf Kinder aus verschiedenen Beziehungen - politischen Unruhen auf Jamaika sowie Bob Marleys Rolle als Friedensstifter und seiner Krebserkrankung.
Uraufführung in Berlin
"Marley", uraufgeführt diesen Februar bei den Filmfestspielen von Berlin, ist so detailreich wie ambitioniert und mit seinen 144 Minuten auch kaum zu lang geraten: Denn freilich gibt es noch weit mehr zu erzählen von Bob Marley und seinem bewegenden Leben; etwa von den tieferen Zusammenhängen zwischen seiner Musik, dem Reggae, und seinem Glauben, der Rastafari-Religion. Stattdessen gibt es zum Ende der Dokumentation Bilder vom sterbenskranken, durch den Krebs gezeichneten Künstler. Dazu O-Töne einer deutschen Krankenschwester, die Marley kurz vor seinem Tod am Tegernsee behandelte. Die bewegende Doku läuft am 17. Mai in den österreichischen Kinos an.