Wolfgang Murnberger drehte Nazi-Satire „Mein bester Feind“.
Bei der Berlinale-Weltpremiere gab’s im Februar minutenlange Ovationen . Mein bester Feind: Wolfgang Murnberger wurde für das Kunststück gefeiert, ein Nazi-Drama als Komödie zu inszenieren, ohne jemals den ernsten Hintergrund zu vergessen.
Rollentausch
Der Film ist die Story zweier Freunde aus Wien, die durch die Nazi-Diktatur getrennt werden. Victor (Moritz Bleibtreu) wird als Jude ins KZ verschleppt, Rudi (Georg Friedrich) geht zur SS. Doch ein Flugzeugabsturz und ein Rollentausch der beiden werden zum Auslöser grotesker Ereignisse, in denen auch die gemeinsame Freundin Lena (Schnell ermittelt-Star Ursula Strauss) eine Rolle spielt. Irgendwann stehen die Nazis ziemlich dumm da …
Helden
„Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der die Juden nicht als Opfer hinter dem Stacheldraht leiden, sondern Helden sind“, sagt Wolfgang Murnberger. Der Erfolgsregisseur (Der Knochenmann) zu ÖSTERREICH: „Am schwierigsten war es, die Balance zwischen Komödie und Tragödie zu halten. Denn natürlich mussten wir auch die Bedrohung durch die Nazis zu zeigen.“
Schlechtes Gewissen
Ursula Strauss’ Lena steht zwischen den Männern – und ihren Ideologien. „Ihre Motivation ist die Liebe“, sagt die Schauspielerin. „Aber sie verkörpert auch das schlechte Gewissen über den Umgang mit der Nazi-Zeit, das in unserem Land so stark ausgeprägt ist.“
Mein bester Feind. Von Wolfgang Murnberger. Ab Freitag, 11.3., im Kino.