"3096 Tage"

Kampusch bei Premiere in Wien dabei

20.02.2013


Bei Galapremiere am 25. Februar soll Natascha Kampusch Film vorstellen.

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© Constantin Film Verleih GmbH / TZ Österreich
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Am 25. Februar wird es im Cineplexx am Wienerberg zu einer filmischen Uraufführung kommen: Die Umsetzung der Leidensgeschichte von Natascha Kampusch für die große Leinwand feiert unter dem Titel "3096 Tage" in Wien-Favoriten ihre Galapremiere samt rotem Teppich. Hierfür sind neben Kampusch selbst auch die Macher des Films angekündigt, so Regisseurin Sherry Hormann und die beiden Darsteller Antonia Campbell-Hughes (Kampusch) und Thure Lindhardt (Wolfgang Priklopil). Nach der Premiere in Wien folgen tags darauf München und am Mittwoch Berlin, bevor das Werk am 28. Februar regulär im Kino anläuft.

Hier der Trailer zum Film

Regie-Star Eichinger begann mit Projekt
Initiiert hatte das Projekt noch die 2011 verstorbene Produzentenlegende Bernd Eichinger. Seine Kollegin Ruth Toma vollendete das erst zu zwei Drittel fertige Drehbuch nach seinem Tod, wobei die Produktion in diesem Zuge international ausgerichtet wurde. So drehte die Deutsch-Amerikanerin Hormann auf Englisch mit der Britin Campbell-Huges (2012 Gewinnerin des Berlinale-Shooting Star Awards) als erwachsene Natascha Kampusch, dem Dänen Lindhardt und der jungen Amelia Pidgeon, welche Kampusch zum Zeitpunkt ihrer Entführung spielt.

Film mit Kampusch-Einverständnis
Die Produktionsfirma Constantin Film holte sich für ihr Vorhaben die Zustimmung der heute 25-jährigen Kampusch, mit der sich Eichinger noch vor Beginn der Arbeit am Drehbuch mehrmals getroffen hatte. Dass Eichinger das Werk federführend auf Schiene gebracht hatte, war für Kampusch ein zentrales Argument, ihm und der Constantin die Rechte zu verkaufen. "Immerhin war der erste Film, den ich in Freiheit im Kino gesehen habe, die Bernd-Eichinger-Produktion 'Das Parfum'", wird sie von der Produktionsfirma zitiert. Im Gegenzug sicherte man ihr vertraglich zu, das Drehbuch lesen zu dürfen und änderte auf ihren Wunsch Details.

Basiert auf Biographie des Opfers
Schließlich basiert der Film zu guten Teilen auf der gleichnamigen Autobiografie Kampuschs, die 1998 als Zehnjährige von Wolfgang Priklopil auf dem Schulweg entführt worden war. Nach achteinhalb Jahren Gefangenschaft in einem Keller in Strasshof konnte sie erst im August 2006 aus dem Haus ihres Peinigers fliehen. Dieser beging daraufhin Selbstmord. In ihrem 2010 erschienen Buch schildert die Autorin ihr Martyrium relativ sachlich, spart dabei aber nicht mit Gesellschaftskritik und Reflexionen ihrer Situation. Darüber hinaus verwendete Drehbuchautorin Ruth Toma auch "Verzweifelte Jahre" als Vorlage, das Kampuschs Mutter Brigitta Sirny geschrieben hatte.



Kinofilm zeigt nur Ausschnitte aus Kampusch-Leben
Die Filmversion spielt nun zu einem guten Teil im klaustrophobischen Verlies, in dem Kampusch während ihrer Gefangenschaft leben musste, was für Kameralegende Michael Ballhaus nach Eigenaussage im Vorfeld die größte Herausforderung darstellte. Der 77-jährige Ehemann von Regisseurin Hormann war nach Jahren der Pause für "3096 Tage" wieder hinter die Kamera zurückgekehrt. Auch diese Kulisse ihres Verlieses hat Kampusch im Juni 2012 besucht, als sie das Set in den Bavaria Studios in München besuchte. Das grauenvolle Original hat Kampusch bereits 2011 zuschütten lassen, wie sie jüngst erst beim TV-Talker Günther Jauch bekannt gab.

Hier gehts zu den aktuellen Kino-Filmtrailern.

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