Oscar-Verleihung
King's Speech großer Abräumer des Abends
28.02.2011
Colin Firth bester Hauptdarsteller, Natalie Portman beste Darstellerin.
Ohne Überraschungen ging Sonntagabend, 27.2., die 83. Oscar-Verleihung über die Bühne. Die goldenen Statuetten gingen ausschließlich an die großen Favoriten - The King's Speech räumte vier von 12 Nominierungen ab (darunter bester Film und Regie); gleichviele bekam Inception. Colin Firth und Natalie Portman wurden erwartungsgemäß als beste Darsteller geehrt. Großer Verlierer des Abends ist True Grit , von dessen zehn Nominierungen keine in einen Gewinn resultierte.
Alles zu Natalie Portman und die Star-Hoppalas der Oscar-Nacht
Oscar-Show
James Franco und Anne Hathaway, führten durch die Gala. Die beiden Schauspieler boten komödiantische Momente statt Gesangs- und Tanzeinlagen. Lediglich einmal kam Hathaway auf die Bühne, um ein Duett anzukündigen - woraufhin sie alleine "On my own" zum Besten gab, weil "ein gewisser Australier", den sie durch Fingerzeigen auf Hugh Jackman im Publikum entlarvte, nicht aufgetaucht war.
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Glanzvolle Bühnengestaltung
Abseits optischer Verirrungen wie dieser, präsentierte sich die Oscar-Bühne in neuem Glanz: Wie versprochen verwandelte sich das Setting in eine virtuelle Kulisse, in der im Laufe des Abends an Filmklassiker wie "Vom Winde verweht" oder die Stummfilmära erinnert wurde. Auch Filmlieder erhielten besondere Aufmerksamkeit: Hier meldete sich US-Präsident Barack Obama in einem Videoclip zu Wort, in dem er "As time goes by" aus "Casablanca" (1942) als seinen Lieblingsfilmsong nannte. Ausgefallene Videos standen gleich mehrmals im Mittelpunkt. So wurden aus einem Zusammenschnitt von Dialogen aus "Toy Story 3", "The Social Network", "Harry Potter 7" und "Twilight: Biss zum Abendrot" Musicalszenen.
Neben dem amerikanischen Präsidenten sorgten zahlreiche weitere prominente Laudatoren für Lacher - oder zumindest Glamour. Neben Tom Hanks und einem singenden Kevin Spacey fungierten auch Oprah Winfrey, Reese Witherspoon und Nicole Kidman als Laudatoren. Javier Bardem und Josh Brolin boten ein komisches Bild, als sie in identisch weißen Smokings auf die Bühne kamen, während Robert Downey Jr. und Jude Law, Schauspielkollegen aus "Sherlock Holmes", die Stimmung mit einem rasanten Dialog auflockerten. Helen Mirren hielt ihre Laudatio sogar auf Französisch. Als ihr Co-Laudator Russell Brand sie falsch übersetzte ("Sie hat gerade gesagt: 'Meine Darstellung als Queen war viel realistischer als die von Colin Firth als König'."), reagierte sie mit einem "Tu es un idiot" ("Du bist ein Idiot").
Kirk Douglas berührte
Wie bei jeder Oscar-Verleihung sorgten auch heuer einzelne Filmstars für berührende Momente. Der schwer vom Alter gezeichnete, langsam sprechende Kirk Douglas überreichte Melissa Leo die Statuette für die beste Nebendarstellerin - und zögerte die Verkündung ungewöhnlich lange heraus, was zu Lachern im Publikum führte. "Ich erinnere mich noch genau an diese Momente", scherzte der 94-Jährige, der seinen Auftritt sichtlich genoss. "Dreimal, und jedes Mal habe ich verloren."
King's Speech Autor war selbst Stotterer
Auch der Oscar für das beste Original-Drehbuch an "The King's Speech"-Autor David Seidler führte zu einem bewegenden Auftritt. Der 73-Jährige war als Kind selbst Stotterer und hielt sein Drehbuch über seinen Helden, den stotternden König George VI., 30 Jahre lang zurück, da dessen Frau, die "Queen Mum", den Film nicht zu ihren Lebzeiten gestattet hatte. Auf der Bühne gab sich Seidler eloquent und witzig. "Mein Vater hat immer zu mir gesagt, ich sei ein Spätzünder", so der Brite. "Ich glaube, ich bin der Älteste, der jemals diesen spezifischen Award bekommt. Ich hoffe, dieser Rekord wird bald und oft gebrochen."
Ein neues Element stand am Ende der Verleihung auf dem Programm: Den Abschluss beging ein Schulchor, der "Somewhere Over The Rainbow" sang und alle Oscar-Sieger des Abends auf der Bühne vereinte.
Die Lister der Gewinner der Hauptkategorien
Bester Film: "The King's Speech
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Regie: Tom Hooper für "The King's Speech"
Hauptdarstellerin: Natalie Portman
in "Black Swan"
Hauptdarsteller: Colin Firth in "The King's Speech"
Nebendarstellerin: Melissa Leo in "The Fighter"
Nebendarsteller: Christian Bale in "The Fighter"
Bester nicht-englischsprachiger Film: "In A Better World" (Dänemark)
Beste Filmmusik: "The Social Network"
Bester Originalsong: "We Belong Together" aus "Toy Story 3"
Spezialeffekte: "Inception"
Originaldrehbuch: "The King's Speech"
Adaptiertes Drehbuch: "The Social Network"
Bester Animationsfilm: "Toy Story 3"
Beste Ausstattung: "Alice In Wonderland"
Beste Kamera: "Inception"
Beste Kostüme: "Alice in Wonderland"
Beste Dokumentation: "Inside Job"
Beste Kurzdokumentation: "Strangers No More"
Bester Schnitt: "The Social Network"
Beste Maske: "The Wolfman"
Bester animierter Kurzfilm: "The Lost Thing"
Bester Kurzfilm: "God Of Love"
Bester Ton: "Inception"
Bester Tonschnitt: "Inception"
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"The King's Speech" (4 Oscars)
"Inception" (4 Oscars)
"The Social Network" (3 Oscars)
"Black Swan" (1 Oscar)