85. Academy Awards
Oscar-Nacht rückt näher für Haneke und Waltz
23.02.2013
Gute Chancen: 2 Preise und 11 Nominierungen für Österreich seit 2000.
Am Sonntagnachmittag (24. Februar) geht in Los Angeles zum 85. Mal die Oscar-Gala über die Bühne. Gerne wird im Zuge der Verleihung auf "österreichische" Erfolge von Billy Wilder oder Fred Zinnemann verwiesen. Sieht man sich aber die heimischen Filmerfolge der vergangenen Dekade an, so erübrigt sich der Blick ins vergangene Jahrhundert, lässt sich doch ein wahrer Erfolgslauf bei internationalen Wettbewerben und Filmpreisen attestieren - inklusive der weltweit wichtigsten Auszeichnung, den Academy Awards. Zählt man die insgesamt fünf Oscar-Nominierungen für Michael Hanekes Sterbedrama "Amour" (Liebe) sowie Christoph Waltz' Nominierung als bester Nebendarsteller in Tarantinos "Django Unchained" bei der aktuellen Auflage hinzu, kommt man seit 2000 auf die eindrucksvolle Liste von zwei Auszeichnungen und elf Gewinnchancen.
Hier der Trailer zu "Amour"
Haneke und Waltz als "Wiederholungstäter"
Wobei gerade Waltz und Haneke als "Wiederholungstäter" in Erscheinung treten: Der gebürtige Wiener Waltz durfte bereits bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Kultregisseur Quentin Tarantino über eine Goldstatue jubeln, wurde doch seine Darstellung des Nazioffiziers Hans Landa in "Inglourious Basterds" 2010 als Beste Nebenrolle geehrt. Haneke musste im selben Jahr zwar mit seinem vielfach ausgezeichneten Schwarz-weiß-Werk "Das weiße Band" ebenso auf einen Preis verzichten wie sein Kameramann Christian Berger, dafür bieten sich heuer gleich fünf Preischancen.
Christoph Waltz in "Django Unchained"
2013 insgesamt sechs Nominierungen für Österreich
So findet sich "Amour" neben der Liste für den Auslandsoscar noch in weiteren Hauptkategorien wieder: Haneke selbst rittert um die Auszeichnungen als Bester Regisseur sowie für das Beste Originaldrehbuch, seine Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva könnte mit ihren dann 86 Jahren gar zur ältesten Oscar-prämierten Schauspielerin werden. Und schließlich misst sich das von Margaret Menegoz, Stefan Arndt, Veit Heiduschka und Michael Katz produzierte Werk in der Königskategorie Bester Film mit Hollywoodkalibern a la "Lincoln", "Silver Linings Playbook", "Argo" oder "Life of Pi".
Letzte Goldbursche ging an Ruzowitzky
Der letzte Oscar für einen heimischen Film liegt noch nicht so lange zurück: 2008 sicherte sich Stefan Ruzowitzky mit "Die Fälscher" den Auslandsoscar. Im Jahr darauf war "Revanche" von Götz Spielmann in ebendieser Kategorie nominiert, musste sich aber dem japanischen "Departures" geschlagen geben. Die Bandbreite des heimischen Films spiegelte sich wiederum in den Nominierungen für "Darwin's Nightmare" und "Copy Shop" wieder: Hubert Saupers dokumentarischer Blick auf die ökologische wie wirtschaftliche Katastrophe am ostafrikanischen Victoriasee war 2006 als Bester Dokumentarfilm nominiert, Virgil Widrichs lustvolles Projekt mit Loopgestus als Bester Kurzfilm (2002).
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