Leinwand-Abenteuer
Messner will auf Kino-Charts-Spitze
17.09.2012
Biopic "Messner" läuft am 5. Oktober in den heimischen Lichtspielhäusern an.
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hat nicht nur eine Revolution im Alpinismus ausgelöst, als er zum Beispiel als Erster den Mount Everest ohne Sauerstoff bezwang oder alle 8.000er bestieg. Der Südtiroler, der am 17. September 1944 in Villnöss geboren und mit acht Geschwistern aufgewachsen ist, hat sich dabei auch mit den Institutionen des Bergsteigens angelegt. Im Gespräch mit der APA erinnert er sich anlässlich des neuen Biopics "Messner" an die einstigen Anfeindungen mit den Bergkameraden, beschreibt die unterschiedlichen Wege auf den Mount Everest und erläutert, dass die Freiheit nicht unbedingt am Gipfel wartet.
Leben als Gipfelstürmer
Der Film zeigt Messners Leben als Bergsteiger und damit auch die Zeit in den späten 70ern, als er jemand war, der die "Berg Heil"-Mentalität abgelehnt und den Kreis der alteingesessenen Bergkameraden eher gemieden hat. "Also das ist auch heute noch so, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, dass es völlig falsch war, diese martialische Haltung bestehend aus Elementen wie 'Berg Heil', 'Gipfelsieg' und 'Fahne am Gipfel' aufzuheben. Viele junge Leute sind mir gefolgt und haben das dann auch getan", sieht er diese Phase noch bis in die Gegenwart wirken. Er beschreibt sich als einer der Ersten, "der das nicht nur nicht mitgemacht hat - also keine Fahne, kein 'Berg Heil' - sondern der das auch thematisiert hat."
Der Bergsteiger und der Freiheitskampf
"Messner" zeigt den Alpinisten auch immer wieder als einen Menschen, der um seine Freiheit kämpft, sei es in der Schule, oder gegen den Vater oder gegen die Konventionen des Bergsteigens. "Der Freiraum, der in diesem Film sehr gut heraus kommt, zeigt eben nicht dieses Klischee 'Am Berg wohnt die Freiheit', sondern was eigentlich Freiheit ist. Das ist eben das Herausgehen aus bestimmten Zwängen und dafür alle Verantwortung selber zu tragen. Diese Verantwortung ist die andere Hälfte der Freiheit. Das kommt in diesem Film gut heraus, ohne dass ich erklären muss, was Freiheit ist."
Unabhängikeit als Luxus
Ein Teil dieser Freiheit war für den Südtiroler, seine Expeditionen unabhängig durchzuziehen. "Ich habe es in meinem Leben durchgehalten, nie eine Fahne zu schwingen und werde es auch weiterhin nicht tun", sagt Messner und erklärt auch, warum er sich nicht als Bergsteiger, sondern als Freelancer sieht. "Ich war ein Freelancer, der geschrieben hat, der Vorträge gemacht hat, seine Expeditionen finanziert hat mit dieser Arbeit."
Keine Subventionen
So kam er laut seinen Angaben immer ohne die Gelder des Landes, des Staates oder der Vereine aus: "Das war bis dahin nicht möglich gewesen. Damit waren die früheren Bergsteiger alle gegängelt, die mussten ja nachher das Lied des Investors singen. Also wenn ich vom österreichischen Staat Geld bekomme, um auf den Nanga Parbat zu steigen, dann muss ich nachher sagen: 'Ich hab schon für Österreich den Berg bestiegen', oder wenn ich von einem Verein das Geld bekomme, dann bin ich das Aushängeschild des Vereins. Das hab ich früh erkannt, dass ich das ja nicht tun darf, denn sonst wäre ich wieder 'intrappolato', so sagt man auf Italienisch, also in einem Gefängnis."
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