Brisanter Fall
Schicksal von Marco W. wird verfilmt
09.04.2010
In der Türkei wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter deutscher Schüler
Das Schicksal des in der Türkei wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten deutschen Schülers Marco W. wird verfilmt. Die Produktionsfirma Zeitsprung habe alle Rechte erworben und werde im Frühsommer mit den Dreharbeiten beginnen, sagte eine Sprecherin in Köln und bestätigte damit einen Bericht von "bild.de". Wer die Rolle des Schülers aus der niedersächsischen Stadt Uelzen spiele, sei noch nicht klar.
Aufsehenerregender Prozess
"Das Casting ist in der heißen Phase",
sagte Elena Kleiber von der PR-Agentur A & C Media. Der Film über den
aufsehenerregenden Prozess gegen Marco werde vermutlich im kommenden Jahr
ausgestrahlt. Den Sender durfte sie noch nicht nennen.
Brisanter Fall
In dem spektakulären Fall war der Schüler nach gut
zweijähriger Verhandlung im September 2009 in Antalya wegen sexuellen
Missbrauchs einer 13-jährigen Britin zu zwei Jahren, zwei Monaten und 20
Tagen Haft
auf Bewährung verurteilt worden. Er soll das Mädchen im Osterurlaub
2007 missbraucht haben, bestreitet dies aber vehement. Das Urteil ist
umstritten, Marcos Verteidiger legte Revision ein. Am 12. April 2007 war
Marco, damals 17 Jahre alt, festgenommen worden. Über sein Martyrium hinter
Gittern schrieb er später das Buch "Meine
247 Tage im türkischen Knast", das zum Bestseller wurde. Sein
Anwalt sieht zahlreiche Ungereimtheiten. Marco selbst sagt, das Mädchen habe
sich damals als 15-Jährige ausgebenen, es sei lediglich zu einvernehmlichen
Zärtlichkeiten gekommen. Der Produzent Michael Souvignier von Zeitsprung
(Köln) stehe in engem Kontakt zu der Familie des Schülers, sagte Sprecherin
Kleiber. Zeitsprung hat mehrere preisgekrönte Filme produziert, darunter für
den Westdeutschen Rundfunk den Zweiteiler "Eine einzige Tablette" über den
Contergan-Skandal.