Kinostart

So brutal ist Nataschas Bio-Film

20.02.2013

Kampusch wird sich nach dem Filmstart nur mehr sozialen Projekten widmen.

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© Constantin Film Verleih GmbH / TZ Österreich
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Bislang haben nur eine Handvoll Menschen den Kampusch-Aufreger-Film. 3096 Tage – darunter auch Günther Jauch – gesehen. Sie alle mussten eine Erklärung unterschreiben, dass die erste ausführliche Kritik erst am kommenden Montag veröffentlicht werden darf. In ÖSTERREICH lesen Sie die ganze Kritik bereits jetzt vorab.

Kritik: Das werden Sie im Kino zu sehen bekommen
Der berühmte Skiausflug von Kampusch & Priklopil steht am Anfang des Films. Es sind weite, weiße Bilder. Es sind glückliche Momente. Darauf montiert die Tristesse der Wiener Vororte. Es ist insgesamt nur eine kurze Sequenz, die das Leben vor der Entführung streift. Die Verschleppung auf dem Schulweg wird dann ganz nüchtern erzählt. Ohne große Gesten. Der Horror entsteht, wie im ganzen Streifen, durch das geniale Spiel der Schauspieler. Allen voran Amelia Pidgeon, die die junge Natascha spielt.

Wenn sie ihren Entführer das erste Mal um einen Gute-Nacht-Kuss bittet, wenn sie ein Bild ihrer Katze an die Wand des Gefängnisses malt. Oder wenn man im Großbild ihr Gesicht sieht, wie sie über die Abhöranlage um Essen bettelt, dann wird es kalt im Kinosaal.

Nach 45 Minuten ein Zeitsprung. Natascha ist jetzt 14. Sie ist dünn, fast durchsichtig. Doch ihre Augen zeigen einen Kampfeswillen, der auch nicht gebrochen wird, wenn Priklopil sie misshandelt.

Diese Szenen, der Missbrauch, der Sex, sind der größte Bruch zur Buch-Bio. Im Film wird der sexuelle Missbrauch in seiner ganzen Brutalität gezeigt. All das, was Natascha in früheren Interviews nicht sagte, lässt sie jetzt zu. Denn keine Szene wurde ohne ihren Segen gedreht.

Befreiungsschlag? Oder PR-Kalkül?
Diese Szenen bleiben nachhaltig im Gedächtnis – und das geniale Kammerspiel der Schauspieler. Der größte Teil spielt im Kellerloch. Und während der Kino-Trailer laut schreit, ist der Film über weite Teile nüchtern brillant. Großartig Ellen Schwiers und Erni Mangold, die eine als Kampuschs und die andere als Priklopils Oma.
Eines ist sicher: Dieser Film wird ein Blockbuster ...

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