Zehn Oscar-Nominierungen für den coolen Western der Coen-Brüder.
Ein Mann wurde ermordet. Seine 14-jährige Tochter erfüllt das außer mit Trauer auch mit Wut. Also fährt sie in die Stadt, um einen Rächer zu suchen. Der Marshall Rooster Cogburn soll den Mörder finden – und töten.
Das ist der Plot von True Grit, der dem Kino eines der ungewöhnlichsten Freundespaare seit Langem beschert. Hier Jeff Bridges als Rooster: ein knorriger, wortkarger Mann der Tat, der auch im Brandy-Delirium nie den Überblick verliert. Dort die Newcomerin Hailee Steinfeld, die als junge Mattie unbeugsamen Willen, gewitzte Rhetorik und Löwenmut vereint.
Remake
Der Film ist zwar das Remake eines John-Wayne-Klassikers (Der Marshall), bedient aber keinerlei Western-Klischees. Die Coen-Brüder erzählen in moderner Filmsprache und berückender Optik eine archaische Geschichte von Schuld und Rache. Auge um Auge, Zahn um Zahn: Pardon wird nicht gegeben.
True Grit ist der größte Kassenerfolg und zugleich einer der besten Filme der Coens. In ihrem cool-distanzierten Stil treiben sie die Story mit pointierten Dialogen und punktgenau gesetzter Action voran. Die Begegnung mit dem Mörder (Josh Brolin) wird behutsam vorbereitet, um als spannungsgeladener Showdown abzulaufen. Im Zentrum steht stets die junge Mattie: Die Herren um sie herum mögen sich als Helden fühlen – das herrische Mädchen ist die Chefin im Ring.
True Grit. USA 2010. 111 Min. Von Joel & Ethan Coen. Mit Jeff Bridges, Hailee Steinfeld, Matt Damon, Josh Brolin.