100.000-Euro-Geschenk

Salzburg: Mozarts Geige zieht ins Geburtshaus

15.11.2013

Unternehmerin vermacht dem Mozart-Forschungszentrum "Costa-Geige".

Zur Vollversion des Artikels
© APA/Marion Kalter
Zur Vollversion des Artikels

Mozarts Konzert-Geige ist seit 14. November offiziell im Besitz der Salzburger Stiftung Mozarteum. Das Instrument von Pietro Antonio Dalla Costa von 1764 wurde der Stiftung (Konzertveranstalter sowie Betreiber von Museen und eines Mozart-Forschungszentrums) von der Stuttgarter Mozart-Liebhaberin und Geschäftsführerin der "Trumpf GmbH + Co. KG", Nicola Leibinger-Kammüller, geschenkt.

Über 100.000 Euro Wert
Der Marktwert von Costa-Geigen wird von Experten mit zumindest 100.000 Euro beziffert. "Selten gibt es günstigere Costa-Geigen", erklärte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung Mozarteum, Ulrich Leisinger, im Gespräch mit der APA. Die Provenienz des Instrumentes aus Mozarts Wiener Zeit sei lückenlos, wie am Donnerstagnachmittag bei einem Pressegespräch in Salzburg bekannt gegeben wurde. Zuletzt war die Violine in Besitz eines Geschäftsmannes und Amateurmusikers in Süddeutschland.

Mozart hat darauf selbst gespielt

Es gilt als erwiesen, dass Mozart die Costa-Geige bei privaten und öffentlichen Auftritten gespielt hat. Neben dem Hammerklavier, einem Klavichord, einer Viola, der Mittenwald-Geige aus der Salzburger Zeit sowie den Kinderinstrumenten ist die Costa-Geige ein weiteres, authentisches Mozart-Instrument in der Sammlung der Stiftung. Die Geige wird im Museum "Mozarts Geburtshaus" öffentlich ausgestellt. Vor allem aber soll sie gespielt werden. "Das Instrument wurde jahrzehntelang kaum benutzt", erläuterte Leisinger, "aber es ist in einem guten Zustand. Das Programm der Mozartwoche 2014 ist natürlich längst fertig. Aber jetzt haben wir zwei Geigen und einige andere Originalinstrumente. Damit können wir verschiedene Kammermusikensembles fast ausschließlich mit Instrumenten ausstatten, auf denen der Komponist selbst gespielt hat", erklärte der Mozart-Forscher. "Das heißt, wir können erstmals ein authentisches Bild des Streicherklangs gewinnen, den sich Mozart in seinen Wiener Jahren vorgestellt hat." Geigenbauer Pietro Antonio Dalla Costa stammt aus der venezianischen Schule. Er orientierte sich an der Bauweise der Familie Amati, hat dabei aber einen eigenen Stil entwickelt. Costa-Violinen haben einen kräftigen und tragenden Klang und sind nach wie vor gesuchte und viel verwendete Konzert-Instrumente.



 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel