"Drei Mütter"

9,5 Mio für verschollen geglaubtes Schiele Gemälde

02.10.2008

Eines von drei Teilen des lange Zeit als verschollen gegoltenen Schiele Gemäldes "Drei Mütter" ist aufgetaucht.

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Im niederösterreichischen Neulengbach schuf Egon Schiele eine Reihe großformatiger Gemälde und verwarf sie dann. Eines davon trug den Namen "Die drei Mütter". Vom Künstler offenbar zerschnitten, galt das Gemälde als verschollen. Nach eingehenden Nachforschungen sei nun aber ziemlich sicher, dass das im Privatbesitz befindliche Fragment "Mutter und Kind I" vormals das rechte Drittel der "Drei Mütter" war, erklärte Kunsthändler Eberhard Kohlbacher. Ab 8. Oktober ist es bei Wienerroither und Kohlbacher zu sehen, der Preis ist mit 9,5 Millionen Euro veranschlagt.

Bild ist eine Sensation
Ein Röntgen hatte zur endgültigen Überzeugung verholfen, dass das von einer Wiener Familie zur Veräußerung freigegebene Gemälde tatsächlich zu den "Drei Müttern" gehört. "Vermutet hat man das schon länger", so Kohlbacher. Egon Schieles eigene Deutung des Bildes - "die Mittlere brennt, die Rechte ist ausgebrannt, die Linke ist verbrannt" - sowie Beschreibungen von Kunsthistorikern hatten den Verdacht nahegelegt, dass es sich bei der düster und hohl blickenden Frau mit Wickelkind um die "ausgebrannte" handelt. Nach der langen Abwesenheit vom Markt sei das Fragment jedenfalls "insgesamt eine Sensation", so Kohlbacher. Eine sehr seltene Gelegenheit, in Besitz eines Schiele-Gemäldes zu kommen.

Nur eine "Mutter" wiedergefunden
Mit der Darstellung von Mutter und Kind habe sich Schiele ab 1910 in einer Reihe von Werken beschäftigt - die "Tote Mutter" oder die "Blinde Mutter" sind daraus etwa erhalten, von den "Drei Müttern" ist nun eine wiedergefunden. Ob ein österreichisches Museum an dem Bild interessiert ist, sei allerdings fraglich. Auch deshalb, weil es einige Erhaltungsmängel aufweist. "In Österreich haben wir ja Schiele-Kollektionen in weltbester Qualität", so Kohlbacher. Ein Verkauf ins Ausland ist derzeit allerdings nur an ein Museum sicher möglich - ob auch an Private, muss das Bundesdenkmalamt erst entscheiden.

Bei Wienerroither und Kohlbacher ist es nun bis zum 31. Dezember gemeinsam mit Meisterzeichnungen von Schiele sowie Gustav Klimt im Rahmen der Herbstausstellung zu sehen.

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