Alfred Dorfer hob am Freitag im Wiener Stadtsaal sein neues Programm „Gleich“ aus der Taufe: Stimmenimitation, scharfe Polit-Worte und Spontanheilung inklusive
„Nierensteine sind ja fast so schlimm wie eine Geburt, nur dass man sich dann später Elternsprechtag erspart.“, „Ich weiß gar nicht warum der Alkohol so einen schlechten Ruf hat: Viele von uns wären ohne ihn gar nicht auf der Welt.“ oder „Man sagt etwas, meint es aber nicht: Ironie. Man kann auch nichts meinen und dennoch etwas sagen. Das heißt dann Twitter.“
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Sieben Jahre nachdem er sein letztes Pointen-Feuerwerk „und…“ aus der Taufe hob hält Alfred Dorfer jetzt Österreich mit dem neuen Programm „Gleich“, das am Freitag im Wiener Stadtsaal seine umjubelte Premiere feierte, am Schmäh. Und das im wahrsten Sinne: Zu Beginn des von Stimmenimitation, auch als herablassendes Ärzte-Duo, seine böhmische Großmutter oder dem Vorstand eines Seniorenghettos und Pantomime als Sonnenblume und Tanzbär (!) begleiteten Kabarett-Abends tanzte er nämlich mit einer Orthese an: „Ein Duschunfall“, drückte er auf die Mitleidsdrüse, um sich dieser dann - Achtung: Spoiler - nach knapp 10 Minuten zu entledigen: „Eine Spontanheilung. Aber mal ganz ehrlich: Mit Verletzung war ich ihnen sympathischer.“
Nur eine der vielen gekonnten Irreleitungen zwischen einem ebenso mannigfaltigen wie beeindruckenden Rollenspiel quer durch die eigene Lebensgeschichte, witzigen Kalauern („Geht der Bauer durch das Zimmer schläft er nimmer..“) und der grandiosen Musikeinlage mit dem The-Drifters-Klassiker „Save The Last Dance For Me.“
Streifte Dorfer mit Sätzen wie „Machen Sie etwas, was Sie in der Wahlzelle nicht tun: Nachdenken.“ oder „Angst macht krank. Angst machen leider nicht“ das Politische während dem Programm nur am Rande so wurde er nach dem zu Recht andauerndem Schlussapplaus doch noch laut: „In Zeiten wie diesen, wo Mangelerscheinungen Wahlen gewinnen, ist es eine Zumutung, dass man sich schon seit Jahren zwischen Versagern und Verhetzern entscheiden muss. Ich halte es für dringend notwendig, dass man für die Wiedereinführung der Demokratie demonstrieren ginge.“