Mit Hofmannsthals allegorischem Mysterienspiel Jedermann in der Regie von Max Reinhardt wurden am 22. August 1920 die ersten Salzburger Festspiele eröffnet. Seither ist das „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, der vor Gott Rechenschaft ablegen muss über sein irdisches Tun, auf dem barocken Salzburger Domplatz ein Fixpunkt des Festivals.
Wiewohl von Anfang an ein Publikumshit, wurde der Jedermann mit den mittelalterlichen Knittelversen und der naiven Bildersprache von der Kritik seit Alfred Kerr als bigotter Kitsch und Kunstgewerbe belächelt, als touristisches Erbauungsspektakel und katholisches Propagandastück. Heute hat die punkige Neuinszenierung von Julian Crouch und Brian Mertes Premiere. Als reicher Sünder ist Cornelius Obonya zu erleben, seine Buhlschaft ist die Münchner Bühnen-Diva Brigitte Hobmeier.
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