"Der verlorene Sohn"
Angelina Jolie als Spielball von Polizei und Justiz
21.01.2009
Thriller: Dem Film liegt die Story eines wahren Skandals zu Grunde
Angelina Jolie spielt in „Der fremde Sohn“ so eindringlich wie selten
zuvor.
Lesen Sie hier
das Interview mit der Actrice.
Wahre Geschichte
1928 nahm in Los Angeles ein Polizei- und
Justizskandal seinen Ausgang, der das Attribut unfassbar verdient. Eine Frau
namens Christine Collins, nun gespielt von Angelina Jolie, nahm Abschied von
ihrem Sohn und ging zur Arbeit. Als sie zurückkehrte, war der Junge
verschwunden. Entführt.
Falsches Kind
Die Polizei, ratlos bei der Aufklärung des
Verbrechens, schaffte schließlich einen Neunjährigen herbei, den sie als
Christines Sohn präsentierte. Er war es nicht. Als sich Christine gegen die
Farce auflehnte, geriet sie erst recht in die Mühlen der Justiz, die keinen
Widerspruch gegen ihre Aktionen duldete – schon gar nicht von einer Frau.
Regisseur Clint Eastwood hat aus dieser Story einen harten, meisterlichen
Thriller voller Gesellschaftskritik gemacht, der von der ersten bis zur
letzten Sekunde von Angelina Jolie getragen wird.
Winkt der Oscar?
Die sonst so glamouröse Hollywood-Diva mutiert
hier zur einfachen Frau aus den Vorstädten, die in ihrer Verzweiflung zur
mutigen, kompromisslosen Kämpferin wird. Je härter die Attacken ihrer
Gegner, umso stärker wird das Rückgrat dieser Christine, die nicht aufgibt,
bis eine echte Spur zur Aufklärung des Verbrechens verfolgt wird. Allein
wegen der Leistung von Angelina Jolie verdient dieses Filmkunstwerk die
Höchstnote. Eine Oscar-Nominierung wäre keine Überraschung.
Fotos: (c) Tony Rivetti jr.