Graz

Architekt Günther Domenig ist tot

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Gebürtiger Kärntner starb in seiner Wohnung in der Steiermark.

Der österreichische Architekt Günther Domenig ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Domenig galt als einer der wichtigsten heimischen Architekten von internationalem Ruf.

Nach Angaben der Familie starb Domenig am Freitagmittag in seiner Grazer Wohnung. Der gebürtige Kärntner hatte in Graz bereits studiert, schuf dort zahlreiche seiner wichtigen Werke und blieb der Technischen Universität auch als Professor erhalten. Wie die Familie mitteilte, habe er allerdings in seiner Heimat Kärnten begraben werden wollen - ursprünglich in seinem "Steinhaus" am Ossiachersee.

Domenig wurde am 6. Juli 1934 in Klagenfurt geboren. Internationale Bekanntheit erlangte er mit seinen Entwürfen für die Olympischen Spiele 1972 in München. Ab 1973 arbeitete er selbstständig und betrieb Architekturbüros in Klagenfurt, Graz und Wien. 2004 wurde ihm der Große Österreichische Staatspreis verliehen.

Steinhaus
Sein "Opus Magnum" ist das "Steinhaus" in Steindorf am Ossiacher See. Dieses Vermächtnis des gebürtigen Kärntners war durch seine ausufernden Dimensionen direkt am Seeufer zugleich Blickfang und Auslöser heftiger Diskussionen. Mit 5.000 Kubikmetern umbautem Raum wurde, auf 80 Pfeilern stehend, eine Nutzfläche von etwa 1.000 Quadratmetern geschaffen. Das Baukunstwerk diente Domenig als Atelier und Ausbildungszentrum sowie als Ort für Jazzkonzerte.

Günther Domenig Steinhaus
© APA

Steinhaus am Ossiacher See; Foto: APA

Zu den wichtigen Arbeiten Domenigs, der den architektonischen Dekonstruktivismus seit den 1960er Jahren mitprägte und gelegentlich auch als Bühnenausstatter (etwa "Elektra" 1995 in Graz) arbeitete, zählen außerdem die Pädagogische Akademie Graz (1963-1969), das Kirchenzentrum Oberwart (1965-1969), das Forschungs- und Rechenzentrum Leoben (1970-1973), das Restaurant Nord für die Olympischen Spiele in München (1970-1972) sowie die Erweiterung der TU Graz (1984). An dieser Universität war Domenig auch als Professor tätig.

In Wien bereicherte er 2004 mit seinem vielfach preisgekrönten T-Center in Erdberg spektakulär die Büroskyline. Auch das Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg trägt seine Handschrift. Durch einen eigenwillig positionierten, begehbaren Glaskeil entzauberte er die gigantomanische NS-Architektur.
 

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