Für einen Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert übernahm Arnie Patronanz.
Wenn der ehemalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, eine Buch-Patenschaft der Österreichischen Nationalbibliothek übernimmt, muss es natürlich eine Karte von Kalifornien sein. Am Donnerstagabend (31. Jänner) besichtigte Schwarzenegger unter Blitzlichtgewitter den handkolorierten Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert im barocken Prunksaal der Nationalbibliothek und bekam seine Patenschaftsurkunde von Johanna Rachinger, Direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek, überreicht.
Arnies Freude war groß
Stilecht mit weißen Handschuhen zum Schutz des alten Dokuments, hielt Schwarzenegger seinen neuen Buchschützling in die Kameras. Wie Rachinger dem ehemaligen Gouverneur erklärte, stammt die detaillierte Karte aus dem Jahr 1666, sie wurde in den Niederlanden gefertigt. Von dem Alter der Karte, die aus dem berühmten 324 Bände umfassenden Klebeatlas des Sammlers Baron von Stosch stammt, zeigte sich Schwarzenegger durchaus beeindruckt und wunderte sich über den guten Auf der genauen Abbildung der amerikanischen Westküste, zeigt sich jedoch noch ein bis ins 19. Jahrhundert verbreiteter geografischer Irrtum: Kalifornien wird als Insel dargestellt. Über ein Tischchen mit rotem Samtbeschlag gebeugt, fachsimpelte Schwarzenegger mit der Direktorin kurz über weitere falsch eingezeichnete Inseln und die deutlich markierten spanischen Besitztümer. Da störte es auch nicht, dass der wertvolle Kupferstich bei der Präsentation für die Kameras fast abhanden kam.
Partnerschaften helfen Bibiothek
Mit der Übergabe der Patenschaftsurkunde, die an die übernommene Verantwortung erinnern soll, betonte Rachinger „wie sehr Patenschaften wie diese helfen, die Bestände der Nationalbibliothek zu erhalten.“ Über 6.800 Patenschaften für Bücher, Karten, Globen, Zeichnungen, Fotos und andere Objekte der Nationalbibliothek wurden bereits von Prominenten oder Unternehmen aus aller Welt übernommen. Zu den Paten zählen etwa Martin Scorsese, Hillary Clinton, Donna Leon oder Klaus Maria Brandauer. Nach einem letzten Blick auf seine Karte hinterließ der ehemalige Gouverneur noch seine Unterschrift im Gästebuch (Bild oben) der Nationalbibliothek und verschwand durch den Hinterausgang.