Causa Burgtheater

Aufsichtsratschef verlässt die Burg

27.03.2014

Strasser will sich nach Krisenbewältigung wieder auf MQ konzentrieren.

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Christian Strasser möchte seine neue Funktion als Vorsitzender des Burgtheater-Aufsichtsrats mit der Bewältigung der Krise befristen: "Ich glaube, dass wir Ende des Jahres 'Brand aus' sagen können. Dann werde ich mich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen und mich zu 100 Prozent auf meine Arbeit im Museumsquartier konzentrieren", sagte Strasser am Donnerstag im Interview mit der APA.

Klarer Zeitrahmen
"Ich werde alles dazu beitragen, damit das Burgtheater saniert und gesundet aus dieser Krise hervorgeht", so Strasser. Dabei sei man auf einem guten Weg. Ein konkretes Datum für sein Ausscheiden nannte er noch nicht - dies hänge davon ab, wann er guten Gewissens sagen könne, dass seine Aufgabe erfüllt sei. "Spätestens in einem Jahr muss das Ganze beendet sein."

Erfüllte Zukunft im MQ
Museumsquartier-Chef Strasser war von manchen schon als möglicher Springer-Nachfolger an der Spitze der Bundestheater-Holding gehandelt worden. "Daran habe ich nie gedacht. Ich habe keinerlei Ambitionen zu wechseln. Ich arbeite sehr gerne am Museumsquartier und möchte mich in den nächsten Jahren ganz der schönen Aufgabe, die ich dort habe, widmen." Deswegen werde er sich schließlich komplett aus den Aufsichtsräten bei den Bundestheatern zurückziehen. "Ich werde mich auch nicht um den Vorsitz der Aufsichtsräte in Staatsoper und Volksoper bewerben. Ich will mich jetzt mit voller Kraft auf das Burgtheater konzentrieren. Man ist nur dann gut, wenn man sich fokussiert", so Strasser, der den Burg-Aufsichtsratsvorsitz erst am 11. März von Holding-Geschäftsführer Georg Springer übernommen hat und als Ideal-Kandidat für die Vorsitze in den Aufsichtsräten der beiden anderen Bühnengesellschaften galt.

Lückenlose Aufarbeitung
Mit der Aufarbeitung der Vergangenheit im Burgtheater seien nun primär Anwälte, Untersuchungsbehörden und Richter befasst. "Da ist eine schonungslose und lückenlose Aufarbeitung notwendig, auch um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr passieren kann." Deswegen habe er etwa sofort Anweisung gegeben, dass künftig keine Barauszahlungen mehr vorgenommen werden und Verträge verpflichtend von beiden Geschäftsführern zu unterzeichnen seien.  "Auch Geschäfte mit Angehörigen der Geschäftsführung bedürfen ab sofort vor Abschluss der Zustimmung des Aufsichtsrats", sagte Strasser. Hintergrund dabei ist der Umstand, dass die "Junge Burg"-Schiene von Hartmanns Schwester Annette Raffalt und seinem Schwager Peter Raffalt geleitet wird. Die Weiterführung dieser Theater-Initiative für Kinder und Jugendliche dürfte aus Kostengründen im Rahmen der notwendigen Einsparungen demnächst zur Disposition stehen.


 
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