"Aufsperren. Total!"

Volkstheater revitalisiert Hundsturm

17.01.2013

Das Eröffnungswochenende findet von 24. bis 27. Jänner statt.

Zur Vollversion des Artikels
© www.hundsturm.org
Zur Vollversion des Artikels

"Aufsperren. Total!" lautet das Motto des Eröffnungswochenendes im Hundsturm, mit dem das Volkstheater die inhaltliche Neuausrichtung der ehemaligen Nebenspielstätte feiert. Von 24. bis 27. Jänner hat der neue künstlerische Leiter Wolfgang Schlag ein im besten Sinne ausuferndes Programm zusammengestellt, das am ersten Abend unter der Regie von Jörg Lukas Matthaei das Publikum unter dem Titel "Neue Bewirtschaftung" mit der frisch gewebten Textur des Hauses vertraut machen wird.

Eröffnung mit aktiven Besuchern

Und Vertrauen wird das Publikum am 24. Jänner ab 19 Uhr brauchen: "Es ist keine übliche Eröffnung, bei der man reinkommt und auf der Bühne etwas angeboten wird, das man konsumiert", so Matthaei im Gespräch mit der APA. "Die Besucher müssen aktiv werden, um sich die verschiedenen Funktionen des Theaters zu erschließen." Die an verschiedensten Orten gebotene Installationen und Mini-Inszenierungen funktionieren laut dem Regisseur "wie Apps, die man kauft, um sich etwas dazuzuholen". Im Klartext: Das Theater ist der Raum, das Instrument, die Plattform, den Rest muss der "Zuschauer" sich (in Zusammenarbeit mit anderen Besuchern) selbst organisieren. Gespielt (oder eben nicht gespielt) wird sowohl im Hundsturm als auch in der Nachbarschaft.

Vier Interventionen für die Gäste  

Für die neue Bewirtschaftung sorgt etwa die Performance- und Sprachkünstlerin Judith Nika Pfeifer, die das Publikum mit vier Interventionen an Themen wie den "Gemeindebau als Heterotopie", "ökonomischen Faschismus" oder "Wachträume" heranführt. Isabella Kresse fragt in ihrer Arbeit "They made me do it" nach "dem gesellschaftlichen Auftrag, den Kunst erfüllen kann", Otmar Wagner gibt Einblicke in seine "Flaneur Fiction", mit Yasmin Hafedh erobern drei Slam-Interventionen den Raum. Vor dem Hundsturm öffnet das "Archiv des ganz Normalen" seine Bustüren. Laut Matthaei reicht das Programm inhaltlich "vom Klischee der Hundescheiße in Margarethen bis hin zu Barrosos Rede von der Freiheit der Kultur". Nachsatz: "Da wird die Welt ganz groß hier im Hundsturm."

Raoul Hausmann im Zentrum  

Am Freitag (25.1.) widmen sich Renald Deppe und der Chor des Istanbul Kulturvereins Wien einer Hommage an den vergessenen, in Wien-Margareten geborenen Dadaisten Raoul Hausmann ("Der Hundsturm zu Babel", 25.1., 20 Uhr), tags darauf lädt das Haus zu einem "psychografischen Hundsturm-Parcours" ("Ankommen!", 26.1. im Halbstundentakt ab 19 Uhr). Den Abschluss macht am Sonntag das "Biotop Hundsturm", wo der Künstler Lars Schmid im Rahmen einer multimedialen Lecture-Performance die Ergebnisse seiner Expeditionen und künstlerischen Forschungen zwischen dem 5. und 12. Wiener Bezirk präsentiert.
Im Frühjahr entfaltet sich das Hundsturm-Programm mit dem Stadtforschungsprojekt "Der Hundsturm bellt!" (Februar bis April), der Helden-Oper "Muchogusto" von Lukas Kranzelbinder (Mai) oder einer Streetacademy mit Jugendlichen.

Info
Alle Informationen rund um das Programm des revitalisierten Hundsturm finden Sie unter www.hundsturm.org.

Hier geht es zu den spannendsten Videos des Tages.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel