Film und Fotographie
Ausstellung zu "Blow-Up" in der Albertina
29.04.2014
Neue Schau stellt ab morgen bietet Querschnitt durch die Londoner Szene der 60er.
Ein Foto eines vermeintlichen Mordes, zufällig im Park aufgenommen und bis ins Abstrakte vergrößert: An "Blow-Up", Michelangelo Antonionis Kultfilm aus dem Jahr 1966 mit David Hemmings als Londoner Modefotograf, hat sich nicht zuletzt die Fototheorie abgearbeitet. Die Albertina stellt in ihrer gleichnamigen Ausstellung ab Mittwoch dem Filmklassiker die britische (Mode-)Fotografie gegenüber.
Zwischen Film und Fotographie
Die Basteihalle abgedunkelt wie ein Kinosaal, Szenenausschnitte statisch und bewegt in überdimensionalen, emporragenden Filmstreifen, von hinten beleuchtete Fotos an den sich durch den Raum schlängelnden, schwarzen Wänden: "Blow-Up - Antonionis Filmklassiker und die Fotografie" bietet einiges fürs Auge und stellt in verschiedensten Kapiteln Bezüge zwischen den beiden Kunstformen her. Antonionis Klassiker sei nicht nur "als Film ein Meisterwerk", sondern auch fruchtbarer Beitrag zur Fotografie gewesen, so Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Der Film halte als "früher Beitrag des Sehens" ebenso her wie als Zeitdokument der Londoner Swinging Sixties und als Sozialreportage.
Kunst der letzten 50 Jahre
Neben Film-Stills zeigt die Schau daher auch Werke, die tatsächlich in "Blow-Up" zu sehen sind, sowie Bilder, die die gesellschaftlichen und künstlerischen Trends im London der 60er Jahre beleuchten. So sind Arbeiten der wegweisenden, als "Black Trinity" bekannten Modefotografen David Bailey, Terence Donovan und Brian Duffy, die Antonioni als Inspiration für seine Figur dienten, ebenso vertreten wie Aufnahmen aus der pulsierenden Londoner Musikszene, Werke britischer Künstler wie Richard Hamilton oder Ian Stephenson, die einen großen Einfluss auf das fotografische Verständnis des Regisseurs hatten, sowie einzelne zeitgenössische Arbeiten, die auf "Blow-Up" Bezug nehmen.
Filmklassiker im Gartenbaukino
Wer den Filmklassiker übrigens von Anfang bis Ende noch einmal sehen oder gar nachholen will, hat demnächst im Wiener Gartenbaukino Gelegenheit dazu. Antonionis Meisterwerk wird dort am 15. Mai und am 5. Juni jeweils um 20 Uhr gezeigt. Der zweite Termin bietet ein Triple Feature, an dem neben "Blow-Up" auch Brian De Palmas "Blow out" (1981) und Christian Marclays Neuinterpretation beider Werke, "Up and Out" (1998), zu sehen sind.