Große Gegenkampagne
Avatar - Skandal um rauchende Weaver
12.01.2010
"Initiative für rauchfreie Filme" schaltete ganzseitige Anzeigen
Auch wenn er an den Kinokassen für Rekordeinnahmen sorgt, bläst dem Hollywood-Film "Avatar" jetzt ein kalter Wind ins Gesicht. Eine amerikanische "Initiative für rauchfreie Filme" hat am Dienstag, 12.1., mit ganzseitigen Anzeigen dagegen protestieren, dass in dem Film Schauspielerin Sigourney Weaver zur Zigarette greift. "Rauchen in für Kinder freigegebenen Filmen - jetzt auch in 3D", heißt es in den Annoncen, die der Initiative zufolge in den Branchenblättern "The Hollywood Reporter" und "Variety" veröffentlich wurden. Der Film dürfe nicht schon für 13-Jährige zugelassen werden, sondern müsse ein "R-Rating" als Film für Erwachsene bekommen.
Gratiswerbung
"Seit 40 Jahren sind in Amerika Werbefilme für
Tabak verboten", heißt es in der Anzeige. "Aber für jeweils 100 Millionen
Dollar, die "Avatar" einspielt, bekommt das Publikum 40 Millionen Mal
Tabakkonsum zu sehen. Das entspricht Gratiswerbung in Höhe von 50 Millionen
Dollar für die Tabakindustrie", behauptet die Initiative. Besonders
bedenklich sei, dass mit Weaver als "Dr. Grace Augustine" eine positive
Figur zur Zigarette greife.
Steuergelder
Die Werbung wirft Regisseur James Cameron vor, schon
mit seinem Hit "Titanic" vor zwölf Jahren Werbung für Zigaretten gemacht zu
haben. "Eine junge Frau erklärt ihre Unabhängigkeit, indem sie eine
Zigarette annimmt - ein Anachronismus im Jahr 2012. Bei "Avatar" wird im
Jahr 2154 geraucht, von einer reifen Wissenschaftlerin." Und das, obwohl
"Avatar - Aufbruch nach Pandora" 30 Millionen Dollar staatliche Fördergelder
kassiert habe. "Das Publikum muss nicht nur dreidimensional
Zigarettenwerbung ertragen, es muss auch noch mit Steuergeldern dafür
zahlen."