Buchvorstellung

Babylonisches Gefasel oder echte Werttreue?

08.05.2008

Nach dem "braunen Keulenschwung" gegen Eva Herman, dürfte das neue Buch "Das Überlebensprinzip" offenbar wenig aufregen.

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© Thomas Niedermueller/Getty Images
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Die heftigen Diskussionen zur Erscheinung ihres Buches „Das Prinzip Arche Noah“ sind zwar noch nicht ganz verklungen, doch jetzt, ein halbes Jahr später, bleibt Eva Herman mit neuem Buch in den Medien ein brennendes Thema, wenngleich ihr präsentiertes Werk von den Kritikern weitaus "softer" als die Vorgänger deklariert werden kann. Ihren umstrittenen Thesen bleibt die "deutsche Vorzeigefrau" aber treu.

Keinerlei Anzeichen
Nach dem medialen "braunen Keulenschwung" gegen die blonde unterkühlte Schönheit, gibt sich Herman dieses Mal schriftstellerisch und verbal nicht die Blöße, auch nur in irgendeiner Weise mit rechtsgerichtetem Gedankengut á la "Autobahnen der Hitlerzeit" in Verbindung gebracht werden, dennoch klopft Herman auf altgewohnte Weise die typischen Geschlechterrollen ab und verlangt eine Abkehr des, ihres Erachtens nach ausufernden Gendermainstreamings.

"Gott ist in uns"
Die ehemalige deutsche Tagesschau-Sprecherin spricht im neuen Buch "Das Überlebensprinzip" von „gottgewollten“ Geschlechterrollen und kritisiert, dass die Gesellschaft „zwangsverändert“ werde. Dabei zielt sie mit ihrer Kritik auch auf die Politik und fügt hinzu, dass die Familien vernachlässigt werden.

Retro-Sound
Ihre ideologische Erzfeindin kommt in dem neuen Buch nicht gut weg: So sei Alice Schwarzer, eine ihrer schärfsten Kritikerinnen, in der Kindheit von ihrer Mutter ignoriert worden und mute diesen "persönlich erlebten Muttermangel einer ganzen Gesellschaft zu". Eine Unterstellung?

Brachial-Wertkonservatismus
Jedenfalls: in rosa Bluse und weißem Rock präsentierte Herman jetzt erstmals ihr neues Buch in Deutschland. Nach dem Kerner-Rauswurf und den Frontalattacken versucht sich die Mediendauerpräsente jetzt wieder von dem Rechtsaußen-Eck zu entfernen und schießt sich auf das scharfe Splitting zwischen den Geschlechterrollen ein. Männer würden aufgrund der wachsenden Frauenförderung "ins Hintertreffen" geraten, so einer der Kernaussagen.

Liebe Eva, willkommen im Jahr 2008. Man muss kein Feminist sein, um angesichts der immer noch real existierenden Gehälterunterschiede zwischen Mann und Frau bei dieser Themenstreuung etwas den Kopf zu schütteln.

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