Verschärfung

"Bachmann-Preis" jetzt noch brutaler und härter

22.01.2008

Wird die Qualität des "Ingeborg-Bachmann-Preises" zu leiden beginnen? Der neue Jury-Chef verspricht "harte Bandagen".

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Es gibt drastische Veränderungen beim wichtigsten Literaturwettbewerb im deutschsprachigen Raum: Der ORF verkürzt die Wettbewerbsdauer beim "Ingeborg-Bachmann-Preis" auf nur drei Tage. Zudem soll es statt den 18 Kandidaten nur mehr 14 geben, auch bei der Jury wird "abgespeckt": Nur mehr neun Jury-Mitglieder bewerten das Wettlesen der Teilnehmner, welches auch jeweils um fünf Minuten (fortan 25 Minuten) verkürzt wird. Dies verkündet Burkhard Spinnen, der neue Chef des Komitees.

Ein "harter" Wettbewerb
Weiters dauert der Bewerb nun nicht mehr von Mittwoch bis Sonntag, sondern wird Ende Juni von Donnerstag-Abend (Auslosung) bis Samstag-Abend (Preisverleihung) abgespult. Kärnten-ORF-Chef-Haslitzer schließt durch die allgemeine Straffung des Wettbewerbes eine Einbüßung der Qualität aus, allerdings kann bestätigt werden, dass es durch die geringere Teilnehmeranzahl vermutlich ein "härteres Gerangel" um den Preis geben wird. Was viele nicht wissen: Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist bezüglich Literatur die höchste Auszeichnung Österreichs und zeichnet sich durch besonders "rigide" Jury-Methoden aus. Im Anschluss an das Wettlesen der Teilnehmer hält jeder (zumeist äußerst streng gesinnte) Juror ein Plädoyer für den von ihm vorgeschlagenen Autor. Diese fallen oftmals recht "deftig" aus. "Bohlen'sche Gemeinheiten" auf hohem Niveau müssen die ambitionierten Kandidaten leider fürchten.

"Der richtige Weg?"
Menschen in der Kulturszene äußern sich skeptisch zu den Änderungen: Der Kulturstadtrat Albert Gunzer dazu: "Wir haben unsere Bedenken geäußert. Mehr können wir nicht tun, weil der ORF der Organisator ist. Wir stellen wie bisher den Hauptpreis" So möchte Gunzer "einmal abwarten, ob das vielleicht doch eine Qualitätssteigerung ist". 25.000 Euro können junge Literatur-Talente bei dem Wettbewerb gewinnen, nach wie vor gesponstert von der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt.

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