Star bei Festspielen reizt #metoo-Bewegung

Belästigungs-Skandal: Salzburg setzt auf Provokation

18.08.2019

Neun Frauen werfen Placido Domingo Belästigung vor, Salzburg hält dennoch an ihm fest.

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© Angela Weiss / AFP
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Schenkelgrapscher, Küsse auf den Mund und ausfällige Bemerkungen – so soll sich Plácido Domingo (78) vor rund 30 Jahren seinen Kolleginnen gegenüber verhalten haben. Gleich neun Frauen werfen ihm gar sexuelle Belästigung vor. Viele Opernhäuser weltweit wollen Domingo deshalb nicht mehr auftreten lassen. Anders in Salzburg: Helga Rabl-Stadler entschied sich bewusst dafür, ihn dennoch singen zu lassen, da es noch keinerlei Beweise für die Richtigkeit der Vorwürfe gibt. Das zeige laut Opernsänger Harald Serafin „von starkem Charakter“.

Zuspruch

Immer mehr Künstler und Wegbegleiter sprechen sich nun für Plácido Domingo aus. Unter anderem auch Frauen wie Journalistin Beate Wedekind, die Domingo selbst des Öfteren begegnet war und laut eigener Aussage „den Flirt gerne erwidert“ hat. Auch Harald Serafin spricht sich für den Star aus: „Es ist lächerlich, 30 Jahre später so etwas aufzureißen. Domingo war ein Mann, dem die Frauen zu Füßen lagen. Vor 30 Jahren habe ich auch noch die Frauen gestreichelt und mich hat keine angezeigt“, lacht Mr. Wunderbar. Er sei aber gewiss nicht dafür, dass man Frauen einfach begrapsche, doch Körperkontakt sei in der Branche ganz normal.

Termine

Die beiden Luisa Miller-Konzerte in Salzburg am 25. und 31. August will Helga Rabl-Stadler also wie geplant stattfinden lassen. Die Aufmerksamkeit ist den Festspielen damit jedenfalls gesichert. Tickets gibt es noch ausreichend für beide Termine.

Harald Serafin: "Vor 30 Jahren habe 
ich auch noch Frauen gestreichelt"

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den Vorwürfen?

Harald Serafin: Domingo war ein Mann, dem alle zu Füßen lagen, das ist ein Witz, jetzt so etwas aufzureißen. Vor allem 30 Jahre später. Damals habe ich auch noch die Frauen gestreichelt und mich hat keine verklagt.

ÖSTERREICH: Finden Sie es gut, dass er in Salzburg singen wird?

Serafin: Das ist die Entscheidung der Festspielpräsidentin, aber ich finde, dass sie damit wirklich Charakter beweist.

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