Die größten Stars der Welt versammelten sich zu einem Megespektakel.
Bilder der bewegendsten Auftritte bei "Hope for Haiti Now"
Prominente Präsentatoren und Backstage-Fotos
Stars am Spendentelefon
Das Studio dunkel, kaum Techniker, schlichte Kleidung. Nur ein, zwei Musiker und ein Gospelchor, gar kein Publikum - so treten Weltstars normalerweise nicht auf. Für die Erdbebenopfer von Haiti taten es jetzt gleich ein paar Dutzend unter dem Motto Hope for Haiti Now. Madonna und Stevie Wonder, Justin Timberlake und Christina Aguilera, Kid Rock und viele andere traten am Freitagabend (Ortszeit) in New York, Los Angeles und London auf, um Geld für die Millionen Opfer der Naturkatastrophe zu sammeln. Über 50 Millionen Dollar kam zusammen!
George Clooney moderierte Megaspektakel
"Wer das Beben
überlebt hat, ist noch nicht gerettet", sagte George
Clooney, einer der Moderatoren des Abends. "Es gibt auf Haiti viele
Gefahren, eine der größten ist einfach nur Wasser, weil es oft nicht sauber
ist." Tom Hanks und Brad Pitt schilderten die Schicksale von
Überlebenden und beschrieben ihre Not. Währenddessen saßen Stars wie Mel
Gibson, Meg Ryan, Reese Witherspoon, Cindy Crawford, Pierce Brosnan, Steven
Spielberg, Jack Nicholson und viele mehr an den Telefonen und nahmen
Spendenzusagen entgegen. Zudem konnte über das Internet oder per SMS
gespendet werden, mit der zehn Dollar (7,07 Euro) von der Telefonrechnung
abgebucht wurden.
Mit Musik helfen
Die Musikbeiträge aus der Show können bei iTunes
heruntergeladen werden. Das Geld geht an die Haiti-Hilfe, unter anderem an
Organisationen wie UNICEF, Oxfam America und Partners in
Health. DiCaprio gab bekannt, dass er eine Million Dollar für die von
den beiden früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush
initiierte Clinton-Bush-Haiti-Stiftung gespendet hatte.
Schicksalsschläge
Leonardo DiCaprio berichtete, unter
welchen Bedingungen die Helfer in Haiti versuchen, Leben zu retten - oft
ohne Erfolg. Seine Kollegin Halle Berry schilderte die Not der etwa drei
Millionen Überlebenden anhand eines einzelnen Schicksals, jenes eines
kleinen Buben: "Acht Tage hat er unter den Trümmern ausgehalten. Acht
Tage war er stark und acht Tage hat er überlebt. Dann wurde er gerettet.
Doch er ist allein, denn seine Mutter und sein Vater sind unter den Trümmern
gestorben", sagte die 43-Jährige, sichtlich mit den Tränen kämpfend. "Bitte,
sehen Sie in Ihr Herz."
Clint Eastwood und Matt Damon erzählten von einem Mitarbeiter der Vereinten Nationen, der vor dem Beben nach Haiti gekommen war: "Als das Beben Port-au-Prince erschütterte, stürzte auch das UNO-Hauptquartier ein. Er wurde verschüttet und starb. Er starb, als er anderen helfen wollte. So können wir zumindest sagen, dass sein Opfer nicht umsonst war."
Ernste Stimmung zu einem ernsten Thema
Weltweit und allein in
den USA gleich auf fast 30 Kanälen - u.a.
auch im ORF - wurde übertragen, wie Bruce Springsteen zu Beginn der Gala We
shall overcome sang. Begleitet wurde er nur von seiner Gitarre und einem
einzelnen Musiker. Stevie Wonder sang mit einem Gospelchor, Shakira mit nur
kleiner Besetzung.
Weitere Teilnehmer der Spenden-Gala waren u.a. auch Beyonce, Madonna und Rihanna. Ferner traten Alicia Keys, Taylor Swift, Justin Timberlake und Keith Urban und zahlreiche andere Größen aus dem Showgeschäft auf. Sie alle wollten mithelfen, möglichst schnell viel Geld für die Opfer des verheerenden Erdbebens in Haiti zu sammeln. Alle Beiträge wurden aus den Städten live übertragen, das fehlende Publikum machte die Stimmung noch ernster. Zwischendurch berichtete CNN-Chefreporter Anderson Cooper live aus Haiti: "Das Beeindruckendste ist, dass die Menschen trotz all des Leids ihren Mut nicht verloren haben."
Madonna mit Gospelchor
Bevor Madonna Like a prayer sang,
nur mit einem einzelnen Gitarristen und einem Gospelchor, trat ein Mann im
grauen Anzug auf. "Mein Name ist Bill Clinton und ich bin Gesandter der
Vereinten Nationen für Haiti", sagte er. Vor 35 Jahren habe er
seine Hochzeitsreise nach Haiti gemacht. "Und wir waren sofort gefangen
von diesem Land, seiner Schönheit, seiner Kultur; vor allem aber von seinen
Menschen und ihrer Lebensfreude." Dann lächelt der Ex-US-Präsident: "Vor
dem Beben dachte ich: Haiti kann es schaffen. Jetzt, ich sage es Ihnen
ehrlich, glaube ich es erst recht."
"Viele musste ich zum Friedhof tragen"
Wie Clinton war
auch Wyclef Jean vergangene Woche in Haiti. Der Musiker (The Fugees)
stammt aus dem bitterarmen Land und hat dort noch Familie und Freunde. "Ich
war da", sagte der 37-Jährige. "Ich habe versucht, meine
Freunde aus dem Beton auszugraben. Viele musste ich zum Friedhof tragen."
Jetzt drohe mit Hunger und Krankheiten die zweite Welle der Katastrophe. "Aber
was immer kommt: Wir werden uns aus der Asche erheben." Zum Abschluss
der Show rief Jean aus: "Lasst uns Haiti wieder aufbauen!" Mit
einer haitianischen Flagge um den Hals sang er das Lied "Rivers of
Babylon".