2012 im Kino

Eichinger verfilmt Kampusch-Drama

27.05.2010

Kampusch: "Gelegenheit, meine Geschichte auf die Leinwand zu bringen."

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Die Constantin Film und Bernd Eichinger haben sich mit Natascha Kampusch geeinigt, die Geschichte ihrer Entführung und ihrer Gefangenschaft für das Kino zu verfilmen. Bernd Eichinger ("Der Baader Meinhof Komplex," "Der Untergang," "Das Parfum") werde den Film für die Constantin Film produzieren, hieß es am Donnerstagnachmittag in einer Mitteilung der betreuenden PR-Agentur. Die Dreharbeiten seien für 2011 angesetzt, der Film soll 2012 in die Kinos kommen.

"Viele einfühlsame Zusendungen der letzten Jahre haben mich dazu bewegt, mein Schicksal verfilmen zu lassen", wurde Natascha Kampusch in der Aussendung zitiert. "Ich bin froh, dass sich nun mit Bernd Eichinger und der Constantin Film eine außergewöhnliche Gelegenheit bietet, meine Geschichte in behutsamer Weise auf die Leinwand zu bringen." Die Mediensprecher von Kampusch waren vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

"Weiß Vertrauen zu schätzen"
"Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Natascha Kampusch uns das Vertrauen entgegenbringt, ihre Geschichte zu verfilmen", so Bernd Eichinger. Der Journalist und Dokumentarfilmemacher Peter Reichard, der Natascha Kampusch für die ARD Reportage "Natascha Kampusch - 3096 Tage Gefangenschaft" über mehrere Monate hinweg interviewte, werde das Projekt und das Drehbuch mitentwickeln, hieß es in der Pressemitteilung. Eichinger: "Peter Reichard und mir geht es darum, dass nach all den Medienspekulationen und Politskandalen, die der Entführungsfall Natascha Kampusch ausgelöst hat, erzählt wird, was wirklich geschehen ist."

Natascha Kampuschs Sprecher, Wolfgang Brunner, bestätigte gegenüber der APA den Abschluss eines Vertrages über die Filmrechte "vor einigen Tagen". Details über das Filmprojekt würden frühestens im Herbst bekanntgegeben, über die Darstellerin der Figur Natascha Kampusch und weitere Akteure habe man noch nicht verhandelt. "Es gibt da noch keine konkreten Pläne", so Brunner. "Das steht noch überhaupt nicht fest. Es gab noch keine Gespräche dazu."

"Jetzt ist sie soweit"
Über die Gründe für den Entschluss Natascha Kampuschs ihr Schicksal zu verfilmen hielt sich der Sprecher bedeckt: "Sie hat in der Vergangenheit immer gesagt, es ist zu früh, und jetzt ist sie so weit." Weitere Details wollte er nicht nennen, zur finanziellen Einigung über die Filmrechte gab es kein Kommentar: "Über die Vertragsinhalte ist Stillschweigen vereinbar worden. Wir haben ausgemacht, dass wir uns dazu nicht äußern."

Natascha Kampusch wurde als zehnjähriges Mädchen im März 1998 auf dem Weg zu ihrer Schule in Wien-Donaustadt von Wolfgang Priklopil entführt. Der Nachrichtentechniker sperrte sein heute 22-jähriges Opfer in ein winziges Kellerverlies in seinem Haus in Strasshof in Niederösterreich. Im August 2006 gelang es Natascha Kampusch nach achteinhalb Jahren in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten zu fliehen. Priklopil nahm sich danach das Leben.

Natascha Kampusch lebt heute in Wien und hat ihre Schulausbildung beendet. Im Herbst will sie laut ihrem Sprecher eine weitere Ausbildung anfangen. Für eine konkrete Richtung hat sich die junge Frau dem Vernehmen nach noch nicht entschieden.

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